Auszeichnung

„Sie prägen“

Langjährige Grund- und Mittelschullehrer wurden ausgezeichnet

Auszeichnung22

Eine „besondere Etappe der Dienstzeit“ wurde am Dienstag im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes geehrt: Man zeichnete langjährige Grund- und Mittelschullehrkräfte für 40 beziehungsweise 25 Jahre Arbeitszeit aus.

Die Schulamtsdirektoren Stefan Pielmeier, Michael Schütz sowie der stellvertretende Personalratsvorsitzende Hans Fischer begrüßten dabei die zahlreich erschienenen Lehrkräfte. In einem persönlichen Gespräch ging man zunächst auf die Erfahrungen der ersten Schulwochen im neuen Schuljahr ein. Das Resümee: „Fast alles normal“. Pielmeier stellte aber auch fest: „Als Lehrer müssen wir uns da den Rahmenbedingungen anpassen – Flexibilität ist das Zauberwort.“

Ein heiterer Tummelplatz

In seiner Einführungsrede stellte Pielmeier weiterhin fest, dass man als Lehrkraft so viel mehr ist als nur „ein Lehrer“ – „man ist Pädagoge, Tröster, Verwalter, Visionär – die Aufgabenfelder sind vielfältig, fordernd aber auch erfüllend.“ Die Situation in der Schule beschreibe er – gemäß Johann Amos Comenius – als „Keine Tretmühle, sondern ein heiterer Tummelplatz“. Manchmal entspreche es eher Ersterem, manchmal Zweiterem – aber es zeige, dass sich seit vielen Jahrhunderten die Prinzipien der Schule nicht verändert haben. „Je länger man Lehrer ist, desto mehr hat man das Gefühl, dass Veränderungen immer schneller gehen.“ Veränderungen – die seien nicht nur inhaltlicher Art, etwa mit Inklusion, Mobbing oder Sozialpädagogik, sondern auch existenziellem Ursprungs wie Sicherheit, Frieden oder Gesundheit.

„Schon die alten Griechen erkannten, dass es Veränderungen braucht, damit alles im Fluss ist“, so Pielmeier weiterhin, „und ihr Vorteil als Lehrkraft ist es dabei, dass sie einen reichen Erfahrungsschatz verfügen, den sie dosiert abwägen und einsetzen können.“ Die Jubilare haben viel beigetragen – nicht nur beim Lernen, sondern auch bei der persönlichen Entwicklung der Schüler und damit auch für die zukünftige Gesellschaft. Pielmeiers Fazit: „Schule prägt. Unterricht prägt. Sie prägen.“

Stark im Wandel

Der stellvertretende Personalratsvorsitzende Hans Fischer konnte sich den Dankesworten seines Kollegen nur anschließen. In Vertretung für Marlene Lex lobte er die Fähigkeit der Anwesenden, „in Ruhe Wissen zu vermitteln“. Und das, obwohl der Schulalltag durch viele verschiedene Faktoren „anstrengender, aber auch vielfältiger geworden ist“.

Ein Wandel der Gesellschaft und des allgemeinen Wertebildes verlange den Lehrkräften viel ab, so Fischer – dabei werde immer im Auge behalten, dass die Erziehung selbst mittlerweile fast wichtiger sei als der Unterricht. „Sie haben viel Erfahrungen gesammelt. Das Kerngeschäft ist gleich geblieben – Sie bringen immer noch das Rechnen und Lesen bei, müssen die Kinder aber gleichzeitig auch anständig erziehen.“ Er spielte dabei nicht nur auf die Essenz der Erziehung an, sondern auch auf die Wichtigkeit des Lehrers für den Schulbetrieb selbst. In einem abrundenden Zitat von Erasmus von Rotterdam fasste er zusammen: „Der erste Schritt beim Lernen ist die Liebe zum Lehrer.“

„25, 40 Jahre, das ist ein Zeitraum, der schnell vorgetragen ist“, ging Landrat Werner Bumeder in seine Rede ein, „aber wenn man es sich genau überlegt, sind vier Jahrzehnte im Dienst der Schule doch ein sehr sehr großer Zeitraum.“ Bumeder bezeichnete die Lehrkräfte als „Stabilitätsanker“ an den Schulen, die vor allem auch ihren Erfahrungsschatz zuverlässig an die jüngeren Kollegen weitergeben würden.

Nur mit solch einer Vermittlung sei das durchgehend hohe bildungstechnische Niveau im Landkreis möglich, so Bumeder weiter. Er stelle sich außerdem die Frage, wie viele Schüler die einzelnen Jubilare in ihrer Dienstzeit betreut hätten. „Es wäre bestimmt eine beeindruckende Zahl“, resümierte er.

Schulamtsdirektor Michael Schütz führte sodann die Ehrungen durch. Auch er wiederholte die Wertschätzung und Dankeswünsche an die Jubilare und spielte auf ein „Buch der Erinnerung“ an, welches die Momente des Lehrberufs individuell wiedergebe.

Für 40 Jahre Dienstzeit wurden ausgezeichnet: Roswitha Adam, Martina Anzenhofer sowie Waltraud Schmeißer. Für 25 Jahre im Dienst erhielten folgende Lehrkräfte die Auszeichnung: Angelika Ammer, Katrin Erede, Alexandra Held, Ulrike Nowak, Alois Salzberger, Evelyn Simon, Regina Sporrer und Alexandra Tomzyck. Die Geehrten erhielten neben einer Urkunde des Freistaates Bayern auch ein kleines Präsent vonseiten des Landratsamts Dingolfing.

Bericht und Foto
Sophia Wimmer, DA
01.10.2022

Auszeichnung22

Die ausgezeichneten Lehrkräfte mit den Schulamtsdirektoren und Hans Fischer.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.