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im Landkreis Dingolfing-Landau

Bildung für die Zukunft

Wildbienenfenster der Umweltstation Dingolfing-Landau im Mäandertal installiert

Wildbienen 02 

Am bayernweiten Aktionstag „Bildung für die Zukunft“ hat sich auch die Umweltstation des Landkreises Dingolfing-Landau beteiligt und ins Mäandertal nach Marklkofen zur offiziellen Vorstellung des „Wildbienenfensters“ eingeladen. Von einem „Upcycling-Projekt“ sprach Bettina Zimmer.

 

Die Fenster, die 2021 als „Hoffenster“ im Einsatz waren und zu Themen rund um die Landwirtschaft umfassend informierten, sollten einer sinnvollen Aufgabe gewidmet werden. Nachdem das Thema Wildbienen schon seit vielen Jahren beschäftigt, entstand aus dem Kreisbauhof heraus die Idee, diese Fenster zu Nisthilfen umzugestalten. Das hat das Team um Bettina Zimmer aufgegriffen und die Idee „weitergesponnen“. Nun ist es eine gelungene Kombination aus Nisthilfe und Informationstafel.

Das Mäandertalhaus liegt am Rande des Naturschutzgebietes, begann Bürgermeister Peter Rauscher. 172 Hektar umfasst das Naturschutzgebiet hier und ist damit das größte, zusammenhänge Gebiet im Landkreis. Der TSV Marklkofen hatte in diesem Haus ursprünglich das Vereinsheim. Nach dem dies neu gebaut wurde, sind Überlegungen in der Kommune entstanden, es für den Nachwuchs und im Bildungsbereich zu verwenden. „Und es wird rege genutzt“, fasste Rauscher zusammen, denn Kindergarten, Schule, Umweltbildung und vieles mehr wird hier gelebt.

Landrat Werner Bumeder begrüßte eingangs die zahlreichen Ehrengäste, darunter MdL Dr. Petra Loibl, zahlreiche Bürgermeister und Kreisräte, Vertreter der Schule und Mitarbeiter aus dem Amt. Die Diskussion Umweltbildung werde im Landkreis oftmals mit einem Gebäude in Verbindung gebracht. Doch die Arbeit laufe bereits seit Jahren auf Hochtouren und Wertvolles werde hier geleistet. Dass die Umweltbildung im Landkreis einen hohen Stellenwert einnehme, zeige die Anwesenheit der Ehrengäste, führte er aus.

Außenstelle und Anlaufstation

Von einem breiten Spektrum mit vielen Ideen und vielen Akteuren, die diese umsetzen, war die Rede. Lebensraum und Info zugleich – diese Kombination sei ein Beweis, für die Tatkraft der beteiligten Stellen. Die Fotos sind übrigens ebenfalls von Menschen vor Ort, die gerne in der Natur sind und bereichern das Projekt zusätzlich. Umweltbildung gehe alle Generationen an. Hier werde Achtsamkeit gelehrt und die Menschen dürfen sich mit intakten Systemen, die ineinandergreifen, auseinandersetzen.

Bettina Zimmer betonte, man sei gerne im Mäandertal zu Gast. Hier finde man optimale Voraussetzungen, mit dem Gebäude, den Gewässern und dem Naturschutzgebiet mit seiner artenreichen Pflanzen- und Tierwelt. Die Grundidee eines Gebäudes sei aber nicht gestorben. Solche Projekte, wie das Wildbienenfenster, wolle man als Außenstelle und gleichzeitig Anlaufstation sehen.

Handwerklich haben das Projekt die Mitarbeiter des Kreisbauhofs auf den Weg gebracht. Die Lehrinhalte sind durch die Umweltstation ergänzt worden. Damit ist es ein Lernobjekt für die Bevölkerung und zugleich für Schulen und Kindergarten. Dank ging auch an den Bauhof der Gemeinde Marklkofen, der das „Fenster“ installiert hat sowie an die Fotografen für die tollen Bilder, die die Vielfalt der Wildbienenwelt visuell zum Ausdruck bringen. Der Tag stand unter dem Motto „Bildung für die Zukunft“, weil man zeigen wolle, dass Bildung, Artenschutz und regionale Zusammenarbeit Hand in Hand gehen können.

Wildbienen-Brotzeit: alle profitieren

Nun können Besucher konkret erleben, wie Wildbienen leben, nisten und welche wichtige Rolle sie im Ökosystem spielen. Ein hervorragender Bezug lasse sich zum Alltag herstellen. Man spricht von der „Wildbienen-Brotzeit“. Damit ist nicht gemeint, was die Bienen gerne essen, sondern das, was man täglich durch die Bienen isst. Denn vieles würde nicht am Teller landen, hätte man diese wertvollen Tiere nicht. Sechs weitere Fenster sind noch vorhanden, die interessierte Kommunen installieren können. Und nein, man rette damit nicht die Biene an sich. Doch irgendwie auch schon, so Zimmer, weil man für deren Bedeutung sensibilisiere und ermuntere, dass jeder in seinem Umfeld etwas schaffen kann. Als „langsame Bildungsarbeit“ bezeichnete sie dies, doch eben auch geprägt von großer Nachhaltigkeit.

Michael Stadler, der stellvertretende Geschäftsführer im Landschaftspflegeverband, ging auf das Juwel, das Naturschutzgebiet „Vilstal bei Marklkofen“ näher vor. Von einer überregionalen Bedeutung sprach er, vom Biotopverbund, den es braucht, um schützen zu können. Auf die Pflege der Flächen in Verbindung mit den Landwirten ging er ein. Die Zusammenarbeit funktioniere.

Den Ursprung, also den Hochwasserschutz, griff er auf und dass hier seltene Tier- und Pflanzenarten beheimatet sind. An einem Infotisch ging er später auf das autochthone Saatgut ein. Außerdem waren Claudia Hauner und Lisa Fleischmann vor Ort, die die Arbeit näher vorstellten. Lukas und Johanna Hackl waren als Schüler zugegen und hinterfragten bei den Ehrengästen, ob es Wildbienen braucht, um in eine Leberkassemmel beißen zu können. Die Zusammenhänge ließen staunen und machten deutlich, wie wichtig das Informieren der Bürger ist.

Auf den Infotafeln werden die Vielfaltsmacher für den Teller näher vorgestellt. Aus Sicht der Wildbiene wird erzählt, was sich diese vom Menschen wünschen, um gut leben zu können, und auch in welcher Vielfalt sie auftreten. Spannend wird Wissen vermittelt. Unter anderem erfährt man auch, warum die Tiere teils so haarig sind oder wie die Kinder aufwachsen und vieles mehr. Die Ehrengäste nutzten die Möglichkeit, um selber in die Welt einzutauchen. Nachahmer sind übrigens ausdrücklich erwünscht.

Bericht und Fotos Monika Ebnet
Da, 27.09.2025

Wildbienen 03

Landrat Werner Bumeder brachte das Infoschild an.

Wildbienen 01

Die Ehrengäste wurden über das Projekt „Wildbienenfenster“ informiert.