Start ins neue Schuljahr

Größter Wunsch: Dauerhafter Präsenzunterricht

Schulamt hat „Detailarbeit“ für den Schulstart geleistet – Kombiklassen vorerst vom Tisch

Start2021
Dingolfing/Landau. (mbo) Schulstart inmitten der Coronapandemie: Schulamtsdirektor Stefan Pielmeier und Landrat Werner Bumeder haben im Grunde nur einen Wunsch – dass der Präsenzunterricht möglichst dauerhaft stattfinden kann. Für die gewaltigen Anstrengungen im vergangenen Schuljahr dankten sie bei der gestrigen Pressekonferenz ausdrücklich allen Schülern, Lehrern und Eltern. Sie hätten alle dazu beigetragen, dass die Coronakrise nicht zur Bildungskrise wurde. Diesen Zusammenhalt wird es auch im kommenden Schuljahr brauchen.

Eine der guten Nachrichten: Trotz des bundesweiten Engpasses fällt die Lehrerversorgung im Landkreis „zufriedenstellend“ aus. „Das Schulamt und die Schulen sind ausreichend mit Lehrern versorgt“, bestätigte Stefan Pielmeier gleich eingangs. Damit sind auch vorerst die von vielen Eltern kritisierten Kombiklassen vom Tisch. Im Schuljahr 2020/21 könne man im Schulamtsbezirk davon absehen, so Pielmeier.

Nur wenige Hochrisikokandidaten
Eine weitere Personalherausforderung in Coronazeiten: die Freistellung von Hochrisikopatienten und schwangeren Lehrkräften. Aktuell sieht es so aus, als könnte der Vertretungsbedarf über die Mobile Reserve gedeckt werden. „Wir haben Glück: Es gibt aktuell nur zwei Hochrisikopatienten“, berichtete Pielmeier. Auf Abruf stehen zudem sogenannte Teamlehrkräfte: Für diese Aufgabe kann sich bewerben, wer ein Hochschulstudium hat. Teamlehrer kommen zum Einsatz für Stammlehrkräfte, die coronabedingt keinen Präsenzunterricht erteilen können. Der Stammlehrer leitet den Teamlehrer an, der statt seiner in der Klasse steht. „Es geht da mehr um einen verlängerten Arm, statt um einen Ersatz“, erklärt der Schulamtsdirektor das Modell. Zugleich bezeugte er „großen Respekt“ Lehrern gegenüber, die die Wahl haben und sich für den Unterricht in der Schule bereiterklären: „Wir hätten einige, die das in Anspruch nehmen könnten, aber den Unterricht im Klassenzimmer bei Einhaltung der Sicherheitsregeln bevorzugen.“

Während die Schülerzahl an Grund- und Mittelschulen (2020/21: 5126, Vorjahr: 4989) im neuen Schuljahr deutlich steigt, bleibt die der Schulanfänger (2020/21: 819, Vorjahr: 818) nahezu gleich. Der LehrplanPlus erreicht die Jahrgangsstufe 8. Die bewährten Angebote der Sprachförderung werden beibehalten. Zusätzlich werden für die Kinder von Asylanten und Asylbewerbern 123 Lehrerstunden für eine begleitende Deutschförderung in Deutschförderkursen in der Grund- und Mittelschule zur Verfügung gestellt. An 15 Grundschulen wird im kommenden Schuljahr für 209 Kinder in 29 Gruppen ein „Vorkurs Deutsch“ in Zusammenarbeit mit den Kindergärten angeboten. An den Mittelschulen Dingolfing und Landau werden je eine Deutschklasse eingerichtet. Der überwiegende Anteil von Schülern mit geringen oder keinen Deutschkenntnissen geht auf Zuwanderung oder Arbeitsmigration zurück: „Der Zustrom an Asylbewerberkindern ist insgesamt sehr niedrig“, so Stefan Pielmeier.

Im vergangenen Schuljahr wurde an der Mittelschule Informatik als Pflichtfach in der 5. und 7. Jahrgangsstufe eingeführt. Somit wird Informatik im kommenden Jahr auch in der 6. und 8. Jahrgangsstufe für alle Schüler angeboten.

Bei den Funktionsstellen gab es weniger Veränderungen als im Vorjahr. Die offene Stelle der stellvertretenden Schulleitung an der Grundschule Marklkofen konnte zu Schuljahresbeginn mit Katrin-Maria Nowak besetzt werden. Eine weitere Personalie: Für das Thema Inklusion fungieren künftig Christa Schwibbach, Grundschule Pfarrkirchen, und Bettina Graßl, Mittelschule Landau, als Ansprechpartnerinnen: „Wir arbeiten themenbezogen auch mit dem Schulamt im Nachbarlandkreis zusammen“, begründete der Schulamtsdirektor die Besetzung aus Pfarrkirchen. Schulrat Michael Schütz gab Auskunft über die Fortbildungen. Auch hier der klare Wunsch: „Wir möchten zurück in den Präsenzbetrieb. Seit März haben wir nur noch digitale Fortbildungen angeboten.“ Ein Fortbildungsschwerpunkt werde weiterhin das Thema Digitalisierung sein, damit man auch für weiteren Distanzunterricht gerüstet wäre. Schlussendlich hoffen alle Beteiligten, dass das nicht der Fall sein wird. „Große Detailarbeit“ stecke in der Planung dieses Schuljahres, lobte Landrat Bumeder.

Hygienekonzepte wurden erarbeitet, Reihentestungen für die Lehrkräfte vorbereitet, Organisations- und Unterrichtspläne neu strukturiert, die digitale Ausstattung vieler Schulen optimiert – jetzt hoffen alle, dass der Schulstart und das Jahr so positiv wie möglich werden und dass alle mitziehen. „Die Regeln stoßen bei den Eltern überwiegend auf Verständnis“, ist Stefan Pielmeier, die Erfahrungen des Vorjahres betrachtend, überzeugt. „Die Schulen sind an die Vorgaben des Ministeriums gebunden.“

Bericht und Foto
Monika Bormeth, DA
05.09.2020

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Sie hoffen, dass das neue Schuljahr so „normal“ wie möglich wird: Schulamtsdirektor Stefan Pielmeier (von links),
Landrat Werner Bumeder und Schulrat Michael Schütz.

 

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