Verabschiedung

Ein Stück von mir bleibt immer hier ...“

Große Abschiedsfeier für den Rektor der Pfarrer-Huber-Schule, Georg Farnhammer

Farnh Ab

 

Landau. (bb) Die Turnhalle der Pfarrer-Huber-Schule (PHS) war gerammelt voll. Es musste also ein wirklich gewichtiger Anlass sein, der diese Menschenmassen in einen Raum brachte. Und das war es auch: Das sonderpädagogische Förderzentrum verabschiedete seinen bisherigen Schulleiter Georg Farnhammer in den Ruhestand. Und das nicht im kleinen Rahmen: Zahlreiche langjährige Wegbegleiter aus den politischen Gremien, der Geschäftswelt, der Elternvertreter und der Regierung waren zu Gast, um ihren „Schos“ zu würdigen. Doch größten Teils waren die gekommen, mit denen er fast täglich zusammenarbeitet: seine Schüler und Kollegen. Fast 43 Jahre war der scheidende Rektor an der Schule tätig, arbeitete sich vom einfachen Lehrer über den Konrektorenposten bis an die Spitze der PHS.

 

Diese Aufgabe erfüllte er mit Leib und Seele, das merkte man auch, wenn man der Abschiedsfeier beiwohnte. Neben den Grußworten hatte sich das Vorbereitungsteam um Konrektor Franz Weinzierl viel einfallen lassen, um den Schulleiter zu verabschieden. „Alles hat seine Zeit“, begann Weinzierl seine Begrüßung, „und heute wollen wir dich feiern.“

Fast das ganze Leben im Landkreis verbracht

Und nachdem der Schulchor sangeskräftig das Lied „Hey, hey, Rektor“ geträllert hatte, ging es schon los mit dem Reigen der Grußworte. Josef Schätz, der Bereichsleiter der Schulen in Niederbayern, lobte Farnhammer. „Du wolltest dich immer um die schwächeren Schüler kümmern, und das hast du hervorragend gemacht“, erklärte er. Sogar Ausbildungsplätze habe er für seine Schulabsolventen herausgehandelt. „Du warst zur rechten Zeit am rechten Ort“, verdeutlichte Schätz in seiner Laudatio, in der er auch den beruflichen Werdegang Farnhammers anschnitt, der fast sein gesamtes berufliches Leben im Landkreis verbracht hatte. Bereits 1974 führte ihn ein kurzes Intermezzo an die damalige Sondervolksschule für Lernbehinderte, an die er nach einem zweiten Studium 1977 zurückkehrte und sein Leben lang wirkte. Doch mit der Zeit kamen immer neue Aufgaben auf ihn zu: Zunächst wurde er Betreuungslehrer, dann zum Oberlehrer ernannt und schließlich folgte das Konrektorenamt. 2001 war es schließlich soweit und er wurde Chef der Schule. Auch als Schulleiter stand für ihn Teamwork an erster Stelle. „Als Einzelkämpfer erreicht man gar nichts“, so formulierte es Josef Schätz. Die Zusammenarbeit mit dem Schulleitungsteam, der Regierung von Niederbayern, dem Elternbeirat oder dem Förderverein lief stets problemlos ab, was nicht zuletzt an der Loyalität und Kooperationsbereitschaft von Farnhammer gelegen habe. Als Dank für seine langjährige Tätigkeit überreichte Schätz dem scheidenden Rektor die Dankurkunde der Regierung von Niederbayern. Den lobenden Worten schloss sich auch Landrat Heinrich Trapp an: „Pflegeleicht waren Sie nie, aber Sie haben hier vieles auf den Weg gebracht.“ Und auch einen lang gehegten Wunsch Farnhammers konnte er bedienen. „Leider haben wir bis jetzt den ganz großen Wurf noch nicht geschafft, aber der wird nicht mehr lange dauern“, erklärte er im Hinblick auf den anstehenden Anbau für die Pfarrer-Huber-Schule. Denn, so führte er weiter aus, die Schule habe sich kontinuierlich entwickelt.

Doppelt so viele Schüler – Lehrerzahl verfünffacht

Als die Räume in der Kleegartenstraße eingeweiht wurden, waren es 63 Schüler, die von elf Lehrern unterrichtet wurden. Heute sind es dagegen 141, um die sich die 55 Pädagogen kümmern müssen“, führte der Landrat vor Augen. Das Beste für Schule, Schüler und Lehrer zu erreichen, habe bei Georg Farnhammer immer im Vordergrund gestanden. „Niemals geht man so ganz, ein Stück von mir bleibt immer hier“, mit diesem Zitat verabschiedete Trapp den Rektor in seine persönlichen „großen Ferien“. Nik Söltl, der als Vertreter für Bürgermeister Helmut Steininger agierte, ließ es sich nicht nehmen, ebenfalls die Lebensleistung des Schulleiters zu würdigen. „Die Arbeit war jahrzehntelang Ihr Lebensinhalt“, erinnerte Söltl, „eine Schule zu leiten ist nämlich kein Job, den man mit links erledigt.“ Denn eine Bildungseinrichtung ist ein komplexes Gebilde, in dem viele kleine Zahnräder ineinandergreifen müssen. „Ihr Bestreben war es immer, das Beste für das Förderzentrum zu erlangen“, lobte der Vertreter der Stadt. Er habe die Weichen für die Zukunft richtig gestellt“, schloss Söltl seine Ausführungen und wünschte für die Zukunft alles Gute.

„Du hast tiefe Spuren hinterlassen“

Ein Jahr lang war Farnhammer auch bei der Regierung tätig, und sein damaliger Kollege und ehemalige Sachgebietsleiter für Sonderschulen, Helmut Lang, ließ es sich nicht nehmen, einige Worte an den scheidenden Rektor zu richten. „Du warst mir nicht nur ein Ratgeber, sondern auch ein Hinweiser und Zuhörer“, erinnerte er sich, „ich glaube, dass mein letztes Jahr bei der Regierung sicher nicht so reibungslos verlaufen wäre, wenn du nicht da gewesen wärst: Du hast tiefe Spuren hinterlassen. Es war eine wunderschöne Zeit.“ Nicht nur der Draht zum Ministerium war Georg Farnhammer wichtig, sondern auch die Begegnung mit den Eltern. Und von diesen wussten auch die Vorsitzende des Fördervereins, Karin Humburg, sowie Elternbeiratsvorsitzende Angelika Karg zu berichten. Viele Aufgaben habe der Förderverein angegangen, und diese seien untrennbar mit dem Namen Farnhammer verbunden. „Jetzt können Sie Ihre Energie endlich für sich selbst einsetzen“, fügte Karg hinzu. Und auch das Lehrerkollegium bedankte sich bei seinem Chef. Verschiedenste Stimmen aus Schüler- und Lehrerkreisen verdeutlichten den fabelhaften Eindruck, den der Rektor an „seiner“ Schule hinterlassen hatte.

„Wenn die Tür zu war, war jemand anderes drinnen“

Egal ob Turnhalle, Theater oder Schulchor, für alles hatte Farnhammer ein offenes Ohr. „Und wenn die Tür zu deinem Büro mal geschlossen war, dann nur, weil schon jemand anderer drin war“, fügte Konrektor Weinzierl hinzu und schmunzelte. In einem Video konnten sich sämtliche Klassen mit ihren ganz persönlichen Glückwünschen vom Schulleiter verabschieden und ihm ihre Wünsche in Form von Glückwunschsteinen mit auf den Weg geben. Um den Vormittag nicht allzu langweilig zu gestalten, wartete die Schauspielgruppe der Schule mit einem lustigen Dreiakter auf, der den Schulleiter in verschiedenen Episoden seines schulischen Lebens zeigte. So konnte man sein Wirken als Junglehrer, als Rektor sowie als Pensionär auf der Bühne verfolgen. Und auch der Schülerchor sowie die Lehrerbande „Pf-Hu-dies“ legten sich ins Zeug, um ihrem scheidenden Schulleiter musikalische Grüße zu entbieten. „Es ist ein Festtag für mich“, schloss der Protagonist, Georg Farnhammer, „es kommt allerdings auch Wehmut auf, sich von Vertrautem zu lösen, aber es ist Zeit zu gehen.“ Er habe das Glück gehabt, einen Beruf auszuüben, der ihm Spaß machte. Die Schule zu gestalten und zu entwickeln war sein Hauptaugenmerk. Und das sei größtenteils gelungen. „Vielen, vielen Dank für alles“, schloss der Schulleiter.

Bericht und Foto
B. Bauer, DA
  09. Februar
2015

 

Farnh Ab

Aus den Händen von Josef Schätz erhielt der scheidende Rektor
die Dankurkunde der Regierung von Niederbayern.

 

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