Rückschau

„Meine Zeit am Schulamt geht zu Ende"

Schulamtsdirektorin Angelika Haslbeck verlässt zum 1. November ihre Wirkungsstätte

Rueckschau

 

Dingolfing. Schulamtsdirektorin Angelika Haslbeck beendet nach 38 Dienstjahren aus familiären Gründen ihre Tätigkeit im Schuldienst. Seit Februar 2008 war die 61-Jährige fachliche Leiterin des Schulamtes Dingolfing-Landau und damit Ansprechpartner für 26 Schulen im Landkreis mit 400 Lehrkräften. Ihr Motto lautete stets „Schwierigkeiten sind da, um überwunden zu werden.“

 

Die Entscheidung das Schulamt zum Ende des Schuljahres zu verlassen ist Angelika Haslbeck sicher nicht leicht gefallen, da die Schulamtsdirektorin hat ihren Beruf immer mit viel Engagement und Einsatz zum Wohle der Kinder betrieben. „Als Schulrätin habe ich meine Aufgabe nicht in erster Linie als Defizitfahnder der Schulaufsicht verstanden, sondern als Begleiter, Ratgeber, Initiator und Unterstützer der Schulen“, betonte Haslbeck. Dabei waren ihr gute personelle Rahmenbedingungen ebenso wichtig, wie das offene, vertrauensvolle Verhältnis mit den Schulleitern. Einen Nachfolger gäbe es noch nicht, aber das Bewerbungsverfahren sei bereits im Gange. Vorerst werde stellvertretender Schulamtsdirektor Stefan Pielmeier die Leitung kommissarisch übernehmen, bis ein neuer fachlicher Leiter ernannt werde, erklärte Haslbeck.

Doch als Schulrätin hätte sie nicht nur mit den Schulleitern der 15 Grund- und 11 Mittelschulen zu tun gehabt, sondern auch mit den Lehrkräften und Eltern. Darüber hinaus wäre auch die Vernetzung mit der Politik und Wirtschaft immer bedeutsamer geworden, vor allem im Hinblick auf die Berufsorientierung und den späteren Einstieg der Mittelschüler ins Berufsleben. Hier wäre es Haslbeck gelungen gute Kontakte mit den Ausbildungszentren der Handwerkskammer in Landshut und Deggendorf herzustellen. Darüber hinaus wurde die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit an den Schulen gefördert.

„Mein Bestreben war schon immer mit Menschen zusammenzuarbeiten. Auch während meiner Lehrtätigkeit habe ich nicht die Klasse als Ganzes gesehen, sondern immer die einzelnen Persönlichkeiten und bin diesen mit Wertschätzung und Empathie begegnet. Durch diesen engen Persönlichkeitsbezug habe ich auch keine Disziplinprobleme gehabt“, beteuerte Haslbeck. Diese Anerkennung und differenzierte Sichtweise helfe auch, gemeinsam mit Eltern und Schülern, die eine oder andere Klippe im Leben zu umschiffen. So freute sich Haslbeck immer wieder von ehemaligen Schülern Rückmeldungen zu bekommen über ihren weiteren beruflichen Werdegang.

1976 Angelika Haslbeck trat nach Studienabschluss und pädagogischer Ausbildung ihre erste Stelle an der Volksschule Oberronning an, kam später nach Ergolsbach und Niederaichbach und wurde 1993 zur Konrektorin in Mallersdorf- Pfaffenberg ernannt. Sechs Jahre später wurde sie zur Rektorin der Volksschule Laberweinting bestellt und wechselte am 1. April 2005 als Schulrätin an die Schulämter der Stadt und des Landkreises Landshut. Im Februar 2008 folgte schließlich der Wechsel als fachliche Leiterin an das Schulamt Dingolfing-Landau.

Des Weiteren war Angelika Haslbeck als Referentin im Auftrag der Regierung tätig, um die Fortbildungsoffensive für Schulleiter und die Reform der Notengebung voranzutreiben. „Die einzelne Note ist immer ein Vergleich zur Leistung der Klasse, aber viel wichtiger ist eine Rückmeldung über den eigenen Lernfortschritt. Selbst wenn Kinder noch nicht lesen können, freuen sie sich über schriftliche Bemerkungen“, wusste Haslbeck aus langjähriger Erfahrung. Die Steigerung der Unterrichtsqualität war für sie also das A und 0.

Auch in Sachen Schulentwicklung habe sich in den vergangenen sechs Jahren viel getan. So wurden die Schulverbünde an den Standorten Dingolfing und Landau a. d. Isar gemeinsam mit allen Verantwortlichen entscheidend gestärkt. „Rückblickend betrachtet ist das eine weise Entscheidung gewesen, da die Verbünde sich als sehr leistungsstark erwiesen haben und auf Dauer auch Bestand haben werden“, so die Schulamtsdirektorin. An beiden Schulstandorten gäbe es ein attraktives Angebot mit durchgehenden M-Zügen optional entweder ein gebundenes oder offenes Ganztagesangebot, zahlreiche berufsorientierte Fächer und vieles mehr.

Der Ausbau der Schulsozialarbeit ist ebenfalls ein großes Verdienst von Angelika Haslbeck. Trotz anfänglicher Vorbehalte konnte sie erreichen, dass im Landkreis inzwischen zwölf Schulsozialarbeiter tätig sind, die durch Förderstunden, die Einrichtung von Streitschlichter- und Antimobbingprogrammen sinnvolle präventive Arbeit leisten.

Nicht zuletzt legte Haslbeck großen Wert darauf die Zusammenarbeit mit anderen Schularten zu intensivieren und engen Kontakt zu pflegen den Universitäten zu pflegen. „Anstelle eines Schubladendenkens und eines Gegeneinanders habe ich mich für ein Miteinander der weiterführenden Schulen stark gemacht, sodass Umbrüche vermieden und Übergänge besser gestaltet werden konnten“, unterstrich die scheidende Schulrätin. Hierzu wurden gegenseitige Unterrichtsmitschauen organisiert und Gesprächsrunden mit Schulleitern, um das Zusammenwachsen zu fördern.

Nach Ansicht von Angelika Haslbeck habe sich die Mittelschule in den letzten Jahren zu einer adäquaten Schulart neben der Realschule und dem Gymnasium entwickelt und daher sei sie auch überzeugt davon, dass diese nicht aussterbe, sondern inhaltlich gestärkt weiterexistieren könne.

Bericht und Foto
Elisabeth Nowak, DA
22.08.2014

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Das Projekt Sprachpaten zur Sprachförderung von Kindern mit Migrationshintergrund
war Angelika Haslbeck von Anfang an ein wichtiges Anliegen.

 

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