Ausblick

Wohl kein ganz gewöhnliches Schuljahr

Corona und Engpässe in der Lehrerversorgung bleiben Herausforderungen fürs Schulamt

SJ202122mM

 

Dingolfing/Landau. Auch wenn sich alle nichts sehnlicher wünschen als eine Rückkehr zur Normalität: Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei. „Deswegen wird das kommende Schuljahr aller Voraussicht nach kein ganz normales Jahr werden können“, schickt Schulamtsdirektor Stefan Pielmeier voraus. Oberste Priorität hat der Präsenzunterricht – und dafür ist man in jeder Hinsicht gewappnet.

Gemeinsam mit Schulamtsdirektor Michael Schütz hat Pielmeier gestern am Landratsamt Auskunft über das neue Schuljahr gegeben. Dabei betonten sowohl Landrat Werner Bumeder als auch Pielmeier und Schütz wechselseitig Dank an der guten Zusammenarbeit. In Zeiten wie diesen erweist sich ein konstruktives Miteinander einmal mehr als Vorteil. Zusammenfassend zeichnete Stefan Pielmeier ein zufriedenstellendes Bild über die Situation der Grund- und Mittelschulen im Landkreis zu Beginn des Schuljahres 2021/22: „Das Schulamt und die Schulen sind ausreichend mit Lehrkräften versorgt, alle offenen Funktionsstellen konnten überdies zu Schuljahresbeginn besetzt werden.“ Der Pflichtunterricht könne daher an den Schulen in vollem Umfang abgehalten werden. Für Maßnahmen der individuellen Förderung und für zusätzliche Stunden wie etwa Wahlunterricht stehen Pielmeier zufolge sogar in höherem Umfang als in den Vorjahren Stunden zur Verfügung.

Personalausstattung wird mit Spannung erwartet

Dennoch verschwieg der Schulamtsdirektor nicht, dass die Personalsituation, nicht nur durch den bundesweiten Engpass, immer wieder mit Spannung und Sorgenfalten beobachtet werde: „Die Regelung, dass schwangere Lehrerinnen wegen Corona ab dem ersten Tag ein Betretungsverbot der Schule haben, ist eine zusätzliche Herausforderung.“ Aktuell geht Pielmeier davon aus, dass man den Vertretungsbedarf über Mobile Reserven oder gegebenenfalls auch Teamlehrkräfte decken kann. Dafür kann sich jeder bewerben, der über ein abgeschlossenes Hochschulstudium verfügt, sowohl Personen mit pädagogischem Hintergrund, als auch Quereinsteiger. Die Teamlehrkraft übernimmt den Präsenzunterricht anstelle der Stammlehrkraft, die wegen Corona nicht selbst vor der Klasse stehen kann. „Für diese Aufgabe haben sich mehrere Interessierte gemeldet“, bestätigte Pielmeier. Einstellende Behörde ist die Regierung. Für das neue Schuljahr sind dem Schulamt 17 Dienstanfänger zugewiesen worden: 14 Lehramtsanwärter (zehn für Grundschule, vier für Mittelschule), ein Fachlehreranwärter für Ernährung und Gestaltung und zwei Fachlehreranwärterinnen für Förderlehrer. Insgesamt sind es zum neuen Schuljahr rund 70 neue Lehrkräfte, die dem Schulamt zugeteilt wurden: „Wir freuen uns natürlich immer über Neue, würden uns aber auch wünschen, dass sie länger bei uns bleiben dürften“, konstatierte Pielmeier. Viele Schulen seien von der Fluktuation gebeutelt. Jedes Jahr beginnt mit einer großen Zahl an Versetzungen aus persönlichen und dienstlichen Gründen.

Neue Rektorin in Eichendorf und Landau

Was die Funktionsstellen anbelangt, so konnten alle besetzt werden: An der Grund- und Mittelschule Eichendorf gibt es mit Andrea Pöchmann eine neue Rektorin. An der Montessorischule in Landau wird Karoline Führmann Rektorin. Weiterhin wird das Thema Corona den Schulalltag beeinflussen. „Unsere Aufgabe ist es letztlich, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch für Gesundheit und Sicherheit unserer Kinder zu sorgen“, brachte es Pielmeier auf den Punkt. Wie Michael Schütz ausführte, wartet man im Moment auf den neuen Rahmenhygieneplan. Stand jetzt gilt sowohl in der Mittelschule als auch in der Grundschule weiterhin die Maskenpflicht und eine Testpflicht. Für die Grundschulen ist die Variante Lolly-Test samt Pool- Auswertung aktuell in der Vorbereitung.

Impfaktionen an Mittelschulen möglich

Wie steht es mit Impfungen? „Wir haben durchaus vor, das Thema Impfung positiv zu bewerben“, erklärt Pielmeier. Bei entsprechender Nachfrage könnten in Zusammenarbeit mit dem Impfzentrum auch Impfungen an den Mittelschulen angeboten werden. „Wichtig ist, dass es bei der freien Entscheidung bleibt“, betont der Schulamtsdirektor. Das gilt auch für die Lehrer. „Meines Wissens nach ist die Impfbereitschaft unter den Lehrkräften sehr groß“, so Pielmeiers Erfahrung. Diffizil bleibt die Frage mit den Lüftungsgeräten für Klassenzimmer. Der Landkreis hat kürzlich beschlossen, die landkreiseigenen Schulen mit solchen Geräten auszustatten. Einige Kommunen haben das Thema auch schon behandelt, bei anderen steht es noch auf der Agenda.

Diffizil bleibt das Thema Lüftungsgeräte

Ob das Schulamt Luftreinigungsgeräte für die Klassenzimmer empfiehlt? Sowohl Michael Schütz als auch Stefan Pielmeier sind vorsichtig mit einer Antwort. „Ich kann da eigentlich keine fachliche Wertung abgeben. Letztlich ist es Sache der Schulaufwandsträger. Für wichtig halte ich derartige Geräte in Räumen, die keine Belüftungsmöglichkeit haben“, so Pielmeier. In allen anderen Fällen empfiehlt er, den Sachstand genau zu prüfen. Die Frage, ob die Geräte dazu beitragen können, eine pauschale Quarantäne aller zu verhindern, sei dabei ein entscheidender Faktor. Eine fachliche Beratung in Sachen Lüftungsgeräte gibt es am Freitag in der Dienstkonferenz der Schulleiter.  

Bericht
Monika Bormeth, DA
10.09.2021
SJ202122mM

Einige Vorkehrungen, die die Schüler bereits kennen, kommen auch zu Schuljahresbeginn
wieder zum Einsatz: So wird nach aktuellem Stand erst einmal Maskenpflicht sein.

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