Sommerschule

Unterricht mit Kopf, Herz und Hand

Im September beginnt an den Grund- und Mittelschulen der zweite Teil der Sommerschule

SA082021

Büffeln statt Baden. Für so manchen Schüler einer Grund- oder Mittelschule aber auch einer anderen Schule im Landkreis wird so die letzte Ferienwoche aussehen. Mit der Sommerschule können mögliche durch den Distanzunterricht entstandene Defizite ausgeglichen werden.

Eulersche Zahl statt Erholung heißt es vom 6. bis zum 11. September aber auch für so manchen Lehrer. Dann, wenn eigentlich noch Ferien sind, ist die Schule vor der Schule. Präziser formuliert müsste es heißen, die Schule nach der Schule. Denn diese Sommerschule, die es so noch nie gegeben hat, soll Gelegenheit geben, Stoff zu vertiefen, sofern dies wegen Corona zu kurz gekommen ist.

Organisieren statt Orgelspiel ist in diesen Tagen auch für Schulamtsdirektor Stefan Pielmeier das Motto. Mit Schulrat Michael Schütz wechselt er sich in diesem Sommer im Schulamt ab. Es gilt, den zweiten Teil der Sommerschule auf die Beine zu stellen.

Der erste Teil ist bereits gelaufen. Für Schüler, die Nachholbedarf sehen, oder denen nachholen vonseiten der Lehrer oder Eltern empfohlen wird, gab es an einer Reihe von Grund- und Mittelschulen im Landkreis bereits in der ersten Ferienwoche zusätzlichen Unterricht. Immer auf freiwilliger Basis, sowohl für Schüler als auch für Lehrer.

Das Förderprogramm

Diese Sommerschule war die Fortsetzung des ersten Teils des Förderprogramms „gemeinsam. Brücken.bauen“ zum Ausgleich pandemiebedingter Nachteile für Schüler. In der ersten Phase war bereits in der Zeit nach den Pfingstferien bis zum Beginn der Sommerferien das Förderangebot, für diejenigen, die darauf zurückgreifen wollten, ausgeweitet worden. Und auch im neuen Schuljahr wird das Förderangebot weitergeführt. Dafür hat das Schulamt aktuell in diesen Tagen die Mittelzusagen bekommen. Ob und in welchem Ausmaß für das neue Schuljahr Fördermaßnahmen anstehen, wird das Schulamt mit den Schulleitern besprechen.

„Mit zunehmender Dauer des Distanzunterrichts besteht die Sorge, dass ungeachtet der engagierten und professionellen Bemühungen der Lehrkräfte nicht alle Schüler gleichmäßig erreicht werden“, hatte Kultusminister Michael Piazolo im Mai an die Schulen geschrieben. In dem Schreiben verwies er auf den Beschluss des bayerischen Ministerrats, ein umfangreiches Programm aus schulischen und außerschulischen Förderangeboten anzubieten. Damit sollten trotz der Beeinträchtigungen die Chancengleichheit und die Bildungsgerechtigkeit für alle bayerischen Schüler gewahrt werden.

Das abgelaufene Schuljahr

Das abgelaufene Schuljahr sei aber beileibe nicht das „verlorene Jahr“ gewesen, als das es manchmal hingestellt wird, stellt Schulamtsdirektor Pielmeier richtig. „Es ist wirklich beachtlich, was die Schulen im Zusammenspiel mit Eltern und Großeltern im vergangenen Schuljahr geleistet haben“. Er zollt Lehrern, Eltern und Schulleitungen hohen Respekt. Die überwiegende Zahl der Kinder sei mit einer hohen Resilienz durch die Krise gegangen. Im Wesentlichen gebe es nur in geringem Ausmaß große Defizite. Aber natürlich gebe es Schüler mit Förderbedarf, zumeist in den zentralen Fächern.

Der Förderbedarf

Der Förderbedarf sei von den Grund- und Mittelschulen individuell ermittelt worden, und es sei für jede Schule, oder falls zwei oder drei Schulen zusammengefasst wurden, für jeden Standort ein individueller Förderplan entwickelt worden. Dabei gehe es nicht nur um die Lernförderung, sondern auch um die Sozialkompetenzförderung, also um das Erleben von Gemeinschaft. Dazu gehöre auch Erlebnispädagogik. Pielmeier: „Es wird mit Kopf, Herz und Hand unterrichtet“.

Dabei hätten auch dank eines geschickten Managements von Stunden und Lehrkräften einerseits alle Anforderungen von Grund- und Mittelschulen im Landkreis erfüllt werden können. Andererseits habe dieses Management auch ermöglicht, mit dem zugeteilten finanziellen Budget auszukommen.

Insgesamt werden mit dem bayerischen Förderprogramm „gemeinsam. Brücken.bauen“ im Landkreis an den Grund- und Mittelschulen rund 300 Schüler erreicht. Rund 50 Personen sind dafür im Unterricht landkreisweit an den Grund- und Mittelschulen im Einsatz, entweder reguläre Lehrkräfte oder Drittkräfte wie Lehramtsstudenten, Pädagogen oder Personal der Mittagsbetreuung. Auf Pensionisten brauchte nicht zurückgegriffen werden.

Das neue Schuljahr

Für das neue Schuljahr gilt im Kern weiterhin der Rahmenhygieneplan Schule; er wird in Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium je nach Situation und Infektionslage weiter angepasst.

Die regelmäßigen Tests in den Schulen werden auch im neuen Schuljahr beibehalten. Ab der Jahrgangsstufe 5 bleibt es bei den bewährten Antigen-Selbsttests. In den Grundschulen wird nach einer Übergangsphase auf sogenannte. „PCR-Pooltestungen“ umgestellt, die jüngere Kinder einfacher anwenden können und die sehr zuverlässig sind. Die Antigen-Selbsttests kommen hier als Ergänzung hinzu, wenn die Infektionszahlen steigen sollten. „Ich sehe die Schüler und Lehrer liebend gern im Präsenzunterricht“, sagt Schulamtsdirektor Pielmeier. Aber man sei auch für einen Distanzunterricht inhaltlich und organisatorisch gut gewappnet.

Bericht und Foto
Winfried Walter, DA
20.08.2021

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Schulamtsdirektor Stefan Pielmeier hat in diesen Tagen viel Organisationsarbeit zu erledigen.

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