Preisverleihung im Schloss Mariakirchen

Meditationshocker brachte den Sieg

Drei Musketiere der Herzog-Georg-Schule überzeugten mit Konzept und Umsetzung

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Dingolfing. (ag) Da waren Michelle, Naomi und Niklas von der Herzog-Georg-Schule Dingolfing erst einmal sprachlos, als sie als Siegerteam auf die Bühne geholt wurden. Unter dem Teamnamen „Drei Musketiere“ haben sie beim großen Finale vom Gründerspiel „Die Zukunfts: Macher“ im Schloss Mariakirchen mit einem beweglichen Meditationshocker den Sieg geholt. Neben dem Titel gab es noch 300 Euro Preisgeld für die überglücklichen Gewinner.

Im Namen des Gründungsspiels steckt in Zeiten des Handwerkermangels die Mission: Mit handwerklichen Fähigkeiten, Ideenreichtum und überdurchschnittlichem Engagement die Zukunft gestalten. Von der Hans-Lindner-Stiftung wurde speziell für Mittel- und Förderschulen dieses Format des Schulspiels ins Leben gerufen. Insgesamt 124 Schüler in 45 Teams aus den Landkreisen Dingolfing-Landau, Rottal-Inn, Passau und Freyung-Grafenau hatten eine Idee entwickelt, einen Geschäftsplan erstellt und sich Gedanken über die Vermarktung ihres Werkstücks gemacht. Dann wurde mit Unterstützung der betreuenden Lehrkräfte gesägt, geschraubt und gefräst. Nachdem eine 17-köpfige Jury, bestehend aus Vertretern von Unternehmen, der Handwerkskammern, Schulen oder Künstlern in einer ersten Auswertung die Finalisten bestimmt hatten, blieben 19 Teams, die am Donnerstagnachmittag auf Messeständen ihre Produkte erneut einer Jury präsentierten. Die Sieger vom Sonderpädagogischen Förderzentrum Dingolfing konnten auf ganzer Linie überzeugen. Auf die Idee einen Meditationshocker zu bauen, brachte „die Musketiere“ eine Religionslehrerin, die eine bodennahe Sitzgelegenheit für die Kinder suchte. Niklas, Naomi und Michelle setzten die Wünsche um und entwarfen einen Hocker mit verstellbarem Neigungswinkel, um verschiedene Sitzpositionen zu ermöglichen. Hinzu kamen noch farbliche und designerische Ausführungsdetails. „Nicht nur euer Werkstück hat überzeugt, sondern auch die Präsentation und die Erklärungen, die ihr am Messestand gegeben habt“, so das Urteil der Jury. Im Übrigen haben die Musketiere ihre Mission Klassenzimmerausstattung für die Religionslehrerin zur vollsten Zufriedenheit erledigt. Insgesamt 15 Meditationshocker gehören nun zur Interieur. „Die Lehrerin hat gesagt, dass nun die kleineren Schüler viel ruhiger sitzen und nicht so rumzappeln“, merkt Michelle stolz an.

 

Jedes Stück ein Unikat

Im Vorfeld auch vielfach als spätere Sieger gehandelt, sicherten sich Thomas Aulinger und Eleftherios Kyvrakidis von der St.-Georg- Mittelschule Vilshofen letztlich Platz zwei und ein Preisgeld von 250 Euro. Besonders bei Damen kommen ihre aus verschiedenen Hölzern gedrechselten Armreife und Ringe gut an. „Jedes Schmuckstück ist ein Unikat, ihr habt extrem sauber gearbeitet und sicherlich gibt es einen Markt für eure Produkte“, merkte Jurymitglied Vanessa Moniker vom Landratsamt Dingolfing- Landau an. Es waren nur Nuancen, die über die Platzverteilung der weiteren ausgezeichneten Plätze entscheiden. Mit ihrem Kaugummiautomaten aus recycelbarem Material mit Beleuchtung kam das Team „Blombenziaga“ von der Mittelschule Wurmannsquick auf Platz drei. Das bedeutete 200 Euro fürs Team. Ein Regal für Besteck und Gedecke brachte den „Gerechten“ der Mittelschule Aitrachtal-Mengkofen Platz vier und 150 Euro. Gut und gerne weiter vorne hätten Noah Söhl und Sebastian Karg mit ihrem Lauflernwagen für Kleinkinder landen können. Die Schüler der Mittelschule Eichendorf hatten vorab einen Praxistest in der Mutter- Kind-Gruppe gestartet und sowohl Mamis, als auch Kinder waren von dem Holzwagerl mehr als angetan. Den Prototypen haben die beiden Eichendorfer auch schon verkauft. Dass es „nur“ für Platz fünf reichte, lag an einer Schraube, die in den Augen der strengen Jury, eine Verletzungsgefahr berge. Trotzdem freute sich das Team zu den besten Fünf zu gehören und 100 Euro mitnehmen zu dürfen. Die Macher von Hamsterrad, Handyhalter, Solitair- Steckspiel und Co. erhielten jeweils 50 Euro für das Erreichen des Finales.

Gewinn fürs Berufsleben

Auch Projektleiterin Liane Schweiger gratulierte den Bestplatzierten ganz besonders, betonte jedoch, dass alle Teilnehmer persönlich gewonnen hätten. „Die Schüler haben Kontakte geknüpft, denn die Praxisorientierung und der Kontakt zwischen Schülern und Betrieben ist ein wichtiger Bestandteil des Projekts.“ Zudem überreichte sie alle Betreuungslehrern für deren außerschulisches Engagement ein Präsent. Stefanie Lindner versicherte den Finalisten, dass für sie der Name des Gründungsspiels Programm ist. Der Fachkräftemangel sei gerade im Handwerk spürbar und das Sprichwort „Handwerk hat goldenen Boden“ treffe heutzutage mehr denn je zu. Seine Anerkennung für die hervorragenden Leistungen brachte auch Arnstorfs Bürgermeister Alfons Sittinger zum Ausdruck. Er machte deutlich, dass die erfolgreichsten Unternehmer der Marktgemeinde aus dem Handwerk kommen, oft als Einmannbetrieb begannen und nun Arbeitgeber für viele Menschen der Region sind.

Bericht und Foto
Angelika Gabor, DA
13.05.2019

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Zusammen mit Stefanie Lindner, die die Siegprämie überreichte, lauschten die glücklichen Sieger dem Juryurteil.

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