BMW Umweltpreis 2001

"And the winner is..."
Die Preisträger

1. Preis 2.Preis 3. Preis Sonderpreis
1. Preis: Inhaltliche Arbeit

Hans-Georg Schule Dingolfing

Idee / Motivation:

Ein Bericht des Bayerischen Fernsehens über die Möglichkeit Rapsöl als Kraftstoff für Diesel-Autos zu verwenden, brachte die Initialzündung. Die Schüler der 5a waren begeistert: 

"Wir wollen auch was für die Umwelt tun - wir wollen auch eine Rapsöltankstelle haben.

Jeder herkömmliche Diesel-Pkw lässt sich für den Betrieb mit reinem, kaltgepresstem Rapsöl umrüsten. Rapsöl kann dezentral hergestellt werden, wodurch lange Transportwege entfallen. Rapsöl ist nicht wassergefährdend, kann nicht explodieren und verbrennt CO2 neutral, d.h. dass bei der Verbrennung nicht mehr Kohlendioxid entsteht als die Pflanze im Wachstum aufgenommen hat. Leider kann man durch den Einsatz von Rapsöl nur ca. 10% des bundesdeutschen Bedarfs an Diesel abdecken. Es gilt also eine Nischenlösung anzubieten, die ganz im Sinne der Agenda 21 ist. Die hohen Spritpreise machen das Projekt besonders attraktiv. Wer denkt schon an die Umwelt? Zuerst wird aufs Geld geschaut. Der Liter Rapsöl kostet gerade einmal 1 DM und ist damit deutlich billiger als Diesel oder Biodiesel, was aus Rapsöl durch Umesterung gewonnen wird. 

Vorbereitungen:

Überzeugung Zunächst müssen potentielle Stammkunden für die Rapsöltankstelle gewonnen und Räumlichkeiten für die Unterbringung der Tanks gefunden werden. Die Schüler schreiben Briefe an den Bürgermeister und den Landrat. Die Stadt stellt ein leer stehendes Haus direkt neben der Schule und das Gelände am Dingolfinger Stinkerturm kostenlos zur Verfügung, um die Pflanzenöltanks unter zu bringen und die Zapfsäule zu installieren. 

Der Landrat empfängt die Schüler im Landratsamt und sagt den Umbau eines VW-Transporters des Bauhofes für den Pflanzenölbetrieb zu. Den Tank-Platz gestalten Das Gelände um den Stinkerturm ist verwahrlost, Schutt und Müll liegen herum, und die Pflanzen wuchern wild. Der Anblick ist nicht gerade einladend für die neue Kundschaft. Die Schüler stutzen die wild wachsenden Pflanzen, räumen das Gelände auf, errichten eine Holzwand, die das Nachbargrundstück abtrennt, und tragen Erde ab, um einen Rollrasen vor dem "Tanklager" zu legen. Für die gebrauchte Zapfsäule wird ein Sockel einzementiert, um für die nötige Standfestigkeit zu sorgen.

Durchführung:

Seit dem 5. Mai ist die Tankstelle "Super-Raps" in Betrieb. Am ersten Tag kamen 15 Autos, um mit Pflanzenöl aufzutanken. Seitdem ist die Tankstelle während der Schulzeit von 7.30 Uhr bis 13 Uhr geöffnet. Die Schüler haben eine Klingel ins Klassenzimmer gelegt. Wenn es läutet, gehen zwei Kinder aus dem Unterricht und betanken das Fahrzeug. Darüber hinaus informieren sie den Fahrer und bieten ihren Service an: Ölstand kontrollieren und Scheiben putzen. Auch außerhalb der Öffnungszeiten (Nachmittag/Ferien) kümmern sich die Schüler um die Kunden. Wer unter den angegebenen Telefonnummern anruft, kann innerhalb von 15 Minuten umweltfreundlich bedient werden. 

Lehrplan:

Im Musikunterricht dichtet die Klasse den "Rapsöl-Song", der auf die bekannte Melodie von "The Wanderer" gesungen wird. Die Schüler lernen Rechnungen und Quittungen auszustellen sowie das Wechselgeld richtig heraus zu geben. Sie führen penibel Buch über jeden Tankvorgang, wobei sie gezapfte Liter, Betrag, Kundenname, Kfz-Kennzeichen und Informationsbedarf notieren. Inzwischen sind bereits 2000 Liter Rapsöl verkauft worden. Einige Kunden haben ihr Fahrzeug überhaupt nicht für den Betrieb mit Pflanzenöl angepasst, scheinen aber keine Probleme zu haben. Im Winter wird wohl eine Beimischung von Diesel erforderlich sein.


2. Preis: Beste Präsentation


Hauptschule Frontenhausen


Ausgehend von einem Besuch von "Müllmenschen" aus Manila an der Hauptschule Frontenhausen im Rahmen der Fastenaktion Misereor entwickelte sich die Idee einer "Mülldiät".

In einer konzentrierten Aktion arbeitete jede Klasse an einem speziellen Thema im Gesamtbereich Müll. Die Beiträge mündeten in einer Ausstellung zum Tag der offenen Schultür, in einer Präsentation in einer Anlehnung an Günter Jauchs Quizshow "Wer wird Millionär?" in deren Werbepausen Vorführungen zum Thema "Mülldiät" vorgestellt wurden; darunter die Müllnachrichten, Müllmodels, Müllspielzeug, Müllinstrumente und ein Müllsong.

Mitwirkende Klassen:
6a / 5a Müllquiz: Wer wird Müllionär? 7cM Fragebogen erarbeiten, Befragung und Auswertung: Müllanfall beim Pausenverkauf
5c Gesundes Frühstück ohne Müll
Müllvermeidung durch abfallarmen Einkauf "Augen auf beim Einkauf"
8b Schülercafe "Highlight" bietet leckeren Pausenverkauf an.
5b Müllsong: Text zum Lied "Guantanamera" "Müll an der Schui" 8a Müllsammelaktion auf dem Schulgelände; Müllhalde auf dem Pausenhof
"Abfälle sind Wertstoffe"
"Sortieren geht über Studieren"
6b Selbstgeschöpftes Papier aus Tetrapack GtB Müllmonster
6c Müllmusik: "Guantanamera" mit Müllinstrumenten WtG Marionetten aus Müll
7a Fragebogen erarbeiten, Befragung und Auswertung: "Umweltgerechtes Verhalten im Büro der Schule" WtG "Müllmodels" - Made aus Abfall
7b Fragebogen erarbeiten, Befragung und Auswertung: Umweltgerechtes Verhalten bei Schülern

3. Preis: Schülerbewertung

Gymnasium Dingolfing

Ziele des Projektes: 
Zum einen wollten wir uns ausführlich mit dem zuerst etwas ."gruselig" erscheinenden Thema beschäftigen, um dabei Vorurteile und Ängste gegenüber Spinnen abzubauen. Zum anderen wollten wir unsere Erfahrungen auch an andere Schüler weitergeben, um unnötiges Töten von Spinnen zu vermeiden.

Zeitverlauf des Projektes:
Nachdem wir in der Klasse über die Teilnahme am BMW-Umweltpreis abgestimmt hatten, haben wir uns beinahe einstimmig auf das Thema "Spinnen" geeinigt. Bei der anschließenden Planung des Projekts haben wir auch über einen Namen für das Projekt diskutiert und uns für "Spinnen spannende Spinner" entschieden. Unsere Lehrerin verteilte Fragebogen, um unsere Empfindungen gegenüber Spinnen vor dem Projekt zu testen. 

Und dann ging es los: Im Unterricht konnten wir tote Spinnen durch Binokulare betrachten. Zu Hause sammelten wir Spinnen, Frau Stahl, unsere Lehrerin, kaufte Terrarien und wir richteten diese in der Schule ein. Die Spinnen (Haus-, Zitter- und Kreuzspinnen) schienen sich darin ziemlich wohl zu fühlen, denn schon kurze Zeit später fingen sie an, ihre Netze zu bauen. 

Wir fütterten die Spinnen nach einem festen Plan: die Hausspinnen mit Mehlwürmern, die Zitterspinnen mit Heimchen und die Kreuzspinnen mit Fruchtfliegen oder Heimchen. Wir hatten uns in 9 Gruppen aufgeteilt, von denen jede ein Thema bearbeitete. Die verschiedenen Gruppen stellten nach und nach "ihr" Thema der Klasse vor.

Es wurden Referate gehalten, Modelle gebastelt und den Beutefang mit der Kamera auf einen Fernseher übertragen. Auch in den Ferien waren wir nicht faul: Wir kamen zweimal in die Schule, um die Spinnen zu füttern, Filme zu drehen und die PowerPoint-Präsentation zu erstellen. 

Gegen Ende des Projektes füllten wir noch mal den gleichen Fragebogen wie vor dem Projekt aus, um zu zeigen, wie sich unsere Einstellungen zu Spinnen geändert haben. 

Unser Spinnenprojekt griff auch auf ändere Fächer über: In Kunst bastelten wir Spinnenkörper für die Präsentationen am Schluss des Projektes: Am 19.6. hielten wir einen Spinnentag in unserer Schule für alle fünften Klassen ab, die die Spinnen betrachten und streicheln konnten. Später gab es dann noch ein Preisrätsel, um zu sehen, was die Kinder von unseren Vorführungen, Referaten und Collagen an den Stellwänden gehalten halten. 

Ergebnisse des Projektes: 

Wie die Fragebögen bestätigen, haben sich die Einstellungen aller Mitschüler unserer Klasse zu Spinnen durch das Projekt eindeutig verbessert. Auch bei einigen 5. Klasslern hat unser Spinnentag Wirkung gezeigt: Viele haben zum ersten Mal eine Spinne auf der Hand gehabt und sind diesen Achtbeinern damit ein ganzes Stückchen näher gekommen.

 Kerstin Zistler. 7 D


Sonderpreis: Theaterpreis:

 

Hauptschule Dingolfing