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AG: Mathematik in der HS MaHS/TIMSS | ![]() |
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Rudi
Kratschmer, Sieglinde Waasmaier, Reinhold Dürrschmidt, Christian Ehrenreich, Karl Peter Fuchs, Ulrich Lipp, Eduard Nalepa, Joachim Warmus, Heinrich Merz, Schulrat |
Vertreter der Schulen in der "Fachschaft" Mahematik in der HS: |
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HS Eichendorf: HS Niederviehbach: HS Reisbach: VS Moosthenning: VS Pilsting: VS Simbach: VS Wallersdorf: |
Heinz Zimon Max Hofmeier Hans Graßl Andrea Weber Jutta Schätz Manfred Baier Heinrich Ertl |
Fehler selbst suchen | Fragebogen |
Kurzzusammenfassung: In einem Miniexperiment mussten Schüler als Verbesserung einer Mathematikprobearbeit ihre Fehler mit Hilfe einer Musterlösung selbst finden und die Arbeit selbst bewerten. Bei einer Wiederholung der Probe schnitten sie deutlich besser ab als eine Vergleichsgruppe, die die Probearbeit konventionell (Lehrer an der Tafel mit Musterlösung, Kinder schreiben im Heft mit) verbesserte. |
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Versuchsbeschreibung: In zwei 8. Hauptschulklassen wurde nach vergleichbarem Unterricht eine fast identische Geometrieprobe geschrieben (Siehe Beispielaufgabe Abb. 1). In der 8x sah die Verbesserung so aus: Die Schüler bekamen ihre unkorrigierte eigene Probearbeit (zur Sicherheit vor Unterschleif natürlich als Kopie) und eine Musterlösung mit Angabe der Punkte und Notenverteilung. Arbeitsauftrag:
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Abb 1: Eine Aufgabe aus der Probe |
Abb 2: Die Musterlösung dazu |
Die Schüler
arbeiteten 45 Minuten selbständig. 11 der 22 Schüler kamen in dieser
Zeit mit der Bitte um Hilfe zum Lehrer. Sie wurden nur dann im
Einzelgespräch beraten, wenn sie auch gezielt fragten. Sonst wurden sie
wieder weggeschickt. Dann wurde alles (Proben +Musterlösungen) wieder komplett eingesammelt (Damit entfiel ein Auswendiglernen.) und erst dann für den nächsten Tag die Wiederholung der Probe angekündigt. Die Kontrollgruppe, die Klasse 8y, verbesserte ihre Probe wie üblich. Der Lehrer teilte die korrigierten und benoteten Proben aus, schrieb die Musterlösungen an die Tafel und besprach sie im Klassenverband. Dann kündigte er ohne Zeitangabe eine Wiederholung der Probe an. Ergebnisse: |
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8x: selbständige Fehlersuche 8y: herkömmliche Verbesserung | |
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Ein Vergleich der Veränderungen lässt vermuten, dass in der Klasse 8x zumindest im Kurzzeitgedächtnis mehr gespeichert wurde. Diskussion der Ergebnisse Die Aussagekraft dieses Experiments ist natürlich wegen der kleinen Stichprobe und der viele unkontrollierten Einflussvariablen nur eingeschränkt. Das bessere Ergebnis der 8x könnte neben dem Selbstkontrollverfahren auch durch andere Faktoren entstanden sein:
Die Frage, ob über die Speicherung im Kurzzeitgedächtnis auch etwas im Langzeitgedächtnis gelandet ist, wird eine erneute Wiederholung der Probe mit deutlichem zeitlichen Abstand zeigen. Trotz aller berechtigten Fragezeichen hinter den Ergebnissen, lässt das Experiment eine Folgerung für den Mathematikunterricht in der Hauptschuloberstufe zu: Schüler lernen auch dadurch, dass sie selbständig mit einer Lösungshilfe eigene Probearbeiten korrigieren. |
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