Spurensuche durch die Herzogsburg

Grundschullehrer haben kindgerechten Museumsführer
für den Unterricht ausgearbeitet

 

Dingolfing. Museum, ein Reizwort, mit dem Kinder zumeist unerträgliche Langeweise assoziieren. Dass dem nicht so sein muss, dass Museen spannend und abwechslungsreich sein können, bewiesen sechs Grundschullehrkräfte, die sich zusammenschlossen und in einer Arbeitsgruppe kindgerechte Arbeitsblätter über die Herzogsburg erarbeiteten. „Auf Spurensuche durch die Herzogsburg" heißt das 15 Seiten starke Geheft mit Arbeitsaufträgen für Grundschüler, die nur vor Ort im Museum gelöst werden können.

Grundschullehrer und Heinrich Merz stellen den Museumsführer für Grundschulen vor

 

Am Mittwoch stellten fünf der sechs Grundschullehrkräfte zusammen mit dem fachlichen Leiter des Schulamtes, Heinrich Merz, ihre Arbeitsmappe „Spurensuche durch die Herzogsburg" vor.
Nachdem im Lehrerfortbildungskatalog das Projekt ausgeschrieben war, meldeten sich die sechs Grundschullehrer Andreas Fischer (Altstadt), Marianne Froschauer (St. Josef); Karin Oberpriller (St. Josef), Martina Rödl (St. Josef), Helmut Reicheneder (Teisbach) und Jutta Wimmer (Reisbach) für dieses Projekt. Ziel war, sowohl Lehrern als auch Schülern den Besuch des Museums zu erleichtern. „Selbstgesteuertes Lernen und das Erkunden des Heimatmuseums stehen dabei im Mittelpunkt", sagte Reicheneder.
Ein Jahr hatte die Gruppe an dem Museumsführer für Kinder gearbeitet, um diese Handreichung für Lehrer zu erstellen, die das Museum in der Herzogsburg mit ihren Schülern erkunden möchten, berichtete Helmut Reicheneder.
 

 Der Museumsführer für Grundschulkinder besteht aus drei Geheften: Arbeitsblätter für die Schüler, eine Lehrerhandreichung mit Lösungsseiten und ein Heft mit zusätzlichen Arbeitsblättern. Geplant war, dass die Kinder anhand des Heftes innerhalb von zwei Schulstunden in Gruppen selbständig das Museum erforschen können. Das Heft ist in drei Teile gegliedert, sodass die Kinder jeweils auf die drei Ebenen des Museums aufgeteilt werden können. Bei korrektem Ausfüllen der Lücken kann das Rätsel auf der ersten Seite gelöst werden. Fragen wie „Wer konnte Bürger der Stadt werden?", „Wer erteilte der Stadt Dingolfing die Stadtrechtsprivilegien?" oder „Welche drei Katastrophen trafen die Dingolfinger Bürger immer wieder?" müssen von den Schülern gemeinsam gelöst werden, um herauszufinden, welche zwei hohen Persönlichkeiten im Jahr 1475 auf dem Weg zur „Landshuter Hochzeit" in der Herzogsburg übernachteten. Auch ein Malwettbewerb ist in dem Museumsführer integriert, einmal im Jahr werden dann die schönsten Bilder prämiert. „Doch bevor die Schüler auf eigene Faust das Museum erkunden dürfen, müssen alle die Verhaltensregeln für ein Museum ausarbeiten", berichtete Reicheneder.

 

„Alle Schulen des Altlandkreises bekommen ein Exemplar des dreiteiligen Museumsführers, dass sie nach belieben für den Heimat- und Sachunterricht kopieren können", sagte Reicheneder. Es sei auch geplant, dass die Seiten auf der Homepage des Schulamtes zum Herunterladen bereitgestellt werden. Aber auch im Museum selbst liege ein Exemplar auf.
Die sechs Lehrer haben die Hoffnung, dass das Museum durch ihren Führer von den Schülern besser angenommen wird oder dass die Schüler sogar mit ihren Eltern nochmals in das Museum gehen. Heinrich Merz zeigte sich begeistert über den Museumsführer: Ich freue mich, dass das ansonsten schwierige Museum auf diese Weise für die Kinder angenehmer wird.

 

Bericht und Foto Eike Lehmann (DA)