Mit dem i.s.i.
werden Schulen aus jeder Schulart ausgezeichnet, die innere Schulentwicklung
in einem ganzheitlichen Ansatz betreiben. Es geht dabei bei vereinzelten
gelungenen Projekten nicht um besonders spektakuläre Einzelaktionen, sondern
darum, ob ein grundsätzlicher Konsens der Schulleitung, des Kollegiums, der
Schülerinnen und Schüler und der Eltern besteht, die eigene Schule einer
kritischen Betrachtung zu unterwerfen und sie weiter zu entwickeln. Im
Zentrum der Schulentwicklung steht dabei der Unterricht.
Die von der Volksschule Loiching für den Wettbewerb eingereichten Unterlagen
bildeten die Grundlage für eine Vorauswahl. Bereits am 7. November
vergangenen Jahres verbrachte ein Team aus Fachleuten einen Vormittag an der
Grundschule in Kronwieden und verschaffte sich mit eigenen Augen ein Bild
von der pädagogischen Arbeit der Lehrkräfte an der Schule. Schwerpunkt der
Jury-Bewertung lag dabei auf der Weiterentwicklung des Unterrichts.
Vorbereitung im Team, Wochenplanarbeit, offene Klassenzimmertüren,
Freiarbeit, selbstständiges Arbeiten der Schulkinder in der Schulbibliothek,
am Computer oder in der Lernzentrale. Vielfältig waren die Eindrücke, die
schließlich die Jury überzeugten. Eine fünfköpfige Delegation der Schule
wurde schließlich für den vergangenen Montag zur Preisverleihung nach
München eingeladen. Groß war die Freude, als sich herausstellte, dass die
Loichinger Schule den ersten Preis errungen hatte.
Die Grundschule Loiching verfolgt ihren Weg des Schulentwicklungsprozesses
systematisch seit September 1998. In einer Stärken- und Schwächenanalyse
wurden vor allem die Kräfte des an der Schule tätigen pädagogischen Teams
ausgebaut. Der Teamgedanke trägt wesentlich zur unterrichtlichen
Weiterentwicklung bei. In gemeinsam getragenen Projektwochen finden die
Schüler Gelegenheit zu selbstständigem Arbeiten. Das Kollegium pflegt freie
Arbeit mit Wochenplänen und legt grundsätzlichen Wert auf
schüleraktivierende Arbeitsformen. „Kolleginnen mit Montessori-Ausbildung
geben im Schulhaus dazu Anregungen", erklärt Rektor Werner Busch die
Grundgedanken der schulischen Arbeit der letzten Jahre. Bei einer im Jahre
2001 durchgeführten Evaluation (= Bewertung) der Schule durch Schüler und
Eltern attestierten die Dritt- und Viertklässler in einer offenen
Fragestellung der Schule, dass so viel geholfen wird.
So versteht sich die Grundschule Loiching konsequenterweise auch als
Helferschule. Ziel der pädagogischen Arbeit an der Volksschule Loiching ist
es, den Kindern dabei zu helfen, „starke Kinder" zu werden. Die einzelnen
Buchstaben des „starke" wird dabei verstanden unter den Gesichtspunkten „S
wie Selbstständigkeit, T wie Tatkraft, A wie Aufmerksamkeit, R wie
Rücksicht, K wie Kreativität und E wie Ehrlichkeit". In der Laudatio zur
Preisverteilung heißt es unter anderem. „Der Schulentwicklungsprozess läuft
systematisch ab, das ganze Kollegium identifiziert sich damit. Durch externe
Beratung ergeben sich immer wieder neue Impulse für die Schulentwicklung. Im
Vordergrund stehen kooperativ vereinbarte, langfristig angelegte Ziele, die
sorgfältig evaluiert werden".
Seit Frühjahr 2001 ist die Grundschule Loiching Mitglied im Regensburger
Netzwerk Innovativer Schulen. (RENIS) der Universität Regensburg. Engagiert
innovativ arbeitende Schulen nehmen Kontakt zueinander auf und erarbeiten
gemeinsam mit anderen Schulen modellhafte Lösungen zu dringenden Themen der
Schulreform. „Das Engagement des gesamten Kollegiums hat es ermöglicht, dass
wir im Jahr 2002 schließlich im i.s.i.-Wettbewerb so gut abgeschnitten
haben", erklärt Rektor Busch.
„Die Gemeinde Loiching hat an ihrer Schule einen Schatz, den es zu hüten
gilt. Dass durch den Erweiterungsbau der Schule notwendige Grundlagen für
eine gediegene pädagogische Arbeit geschaffen wurden, ist auch der Gemeinde
dankbar anzurechnen".
Bericht und
Foto DA 2003-01-22 |