In Sachen Schulinnovation führend

 

Grundschule Loiching erringt den ersten Platz in
bayernweitem i.s.i.-Wettbewerb innovativer Schulen

 

Loiching. Der i.s.i. - Innere Schulentwicklung Innovationspreis wird jährlich von der Stiftung Bildungspakt Bayern vergeben. Die Volksschule Loiching hatte sich im Jahr 2002 am Wettbewerb beteiligt. Am vergangenen Montag wurde die Schule schließlich für ihre Bemühungen mit dem ersten Preis belohnt. Einen Scheck in Höhe von 5000 Euro nahm Rektor Werner Busch stellvertretend für das ganze Kollegium aus den Händen von Kultusministerin Monika Hohlmeier bei der Preisverteilung in der Pinakothek der Moderne in Empfang.

 

Den 1. Preis als innovativste Grundschule Bayerns nahmen am Montag in München für die Grundschule Loiching die Lehrerinnen Gabriele Knischeck und Gabriela Nöhbaumer und Rektor Werner Busch von Kultusministerin Monika Hohlmeier entgegen. Gisela Ewringmann vom ISB hielt die Laudatio für die Preisträger.

 

Mit dem i.s.i. werden Schulen aus jeder Schulart ausgezeichnet, die innere Schulentwicklung in einem ganzheitlichen Ansatz betreiben. Es geht dabei bei vereinzelten gelungenen Projekten nicht um besonders spektakuläre Einzelaktionen, sondern darum, ob ein grundsätzlicher Konsens der Schulleitung, des Kollegiums, der Schülerinnen und Schüler und der Eltern besteht, die eigene Schule einer kritischen Betrachtung zu unterwerfen und sie weiter zu entwickeln. Im Zentrum der Schulentwicklung steht dabei der Unterricht.
Die von der Volksschule Loiching für den Wettbewerb eingereichten Unterlagen bildeten die Grundlage für eine Vorauswahl. Bereits am 7. November vergangenen Jahres verbrachte ein Team aus Fachleuten einen Vormittag an der Grundschule in Kronwieden und verschaffte sich mit eigenen Augen ein Bild von der pädagogischen Arbeit der Lehrkräfte an der Schule. Schwerpunkt der Jury-Bewertung lag dabei auf der Weiterentwicklung des Unterrichts. Vorbereitung im Team, Wochenplanarbeit, offene Klassenzimmertüren, Freiarbeit, selbstständiges Arbeiten der Schulkinder in der Schulbibliothek, am Computer oder in der Lernzentrale. Vielfältig waren die Eindrücke, die schließlich die Jury überzeugten. Eine fünfköpfige Delegation der Schule wurde schließlich für den vergangenen Montag zur Preisverleihung nach München eingeladen. Groß war die Freude, als sich herausstellte, dass die Loichinger Schule den ersten Preis errungen hatte.

Die Grundschule Loiching verfolgt ihren Weg des Schulentwicklungsprozesses systematisch seit September 1998. In einer Stärken- und Schwächenanalyse wurden vor allem die Kräfte des an der Schule tätigen pädagogischen Teams ausgebaut. Der Teamgedanke trägt wesentlich zur unterrichtlichen Weiterentwicklung bei. In gemeinsam getragenen Projektwochen finden die Schüler Gelegenheit zu selbstständigem Arbeiten. Das Kollegium pflegt freie Arbeit mit Wochenplänen und legt grundsätzlichen Wert auf schüleraktivierende Arbeitsformen. „Kolleginnen mit Montessori-Ausbildung geben im Schulhaus dazu Anregungen", erklärt Rektor Werner Busch die Grundgedanken der schulischen Arbeit der letzten Jahre. Bei einer im Jahre 2001 durchgeführten Evaluation (= Bewertung) der Schule durch Schüler und Eltern attestierten die Dritt- und Viertklässler in einer offenen Fragestellung der Schule, dass so viel geholfen wird.
So versteht sich die Grundschule Loiching konsequenterweise auch als Helferschule. Ziel der pädagogischen Arbeit an der Volksschule Loiching ist es, den Kindern dabei zu helfen, „starke Kinder" zu werden. Die einzelnen Buchstaben des „starke" wird dabei verstanden unter den Gesichtspunkten „S wie Selbstständigkeit, T wie Tatkraft, A wie Aufmerksamkeit, R wie Rücksicht, K wie Kreativität und E wie Ehrlichkeit". In der Laudatio zur Preisverteilung heißt es unter anderem. „Der Schulentwicklungsprozess läuft systematisch ab, das ganze Kollegium identifiziert sich damit. Durch externe Beratung ergeben sich immer wieder neue Impulse für die Schulentwicklung. Im Vordergrund stehen kooperativ vereinbarte, langfristig angelegte Ziele, die sorgfältig evaluiert werden".
Seit Frühjahr 2001 ist die Grundschule Loiching Mitglied im Regensburger Netzwerk Innovativer Schulen. (RENIS) der Universität Regensburg. Engagiert innovativ arbeitende Schulen nehmen Kontakt zueinander auf und erarbeiten gemeinsam mit anderen Schulen modellhafte Lösungen zu dringenden Themen der Schulreform. „Das Engagement des gesamten Kollegiums hat es ermöglicht, dass wir im Jahr 2002 schließlich im i.s.i.-Wettbewerb so gut abgeschnitten haben", erklärt Rektor Busch.
„Die Gemeinde Loiching hat an ihrer Schule einen Schatz, den es zu hüten gilt. Dass durch den Erweiterungsbau der Schule notwendige Grundlagen für eine gediegene pädagogische Arbeit geschaffen wurden, ist auch der Gemeinde dankbar anzurechnen".
 

Bericht und Foto DA  2003-01-22