Feierliche Namensgebung der Hauptschule

Reisbach. Nach Maximus von Imhof, einem der ersten bedeutendsten niederbayerischen Naturwissenschaftler und gebürtigen Reisbacher wurde die örtliche Hauptschule benannt. Im Mittelpunkt der Namensgebungsfeier am Freitagvormittag stand die Festrede vom Präsidenten der Technischen Universität München Prof. Dr. Wolfgang Herrmann und die Enthüllung der aus gegebenem Anlass gefertigten Skulptur.

 

 

Rektor Hans Graßl durfte nach einem einleitenden Musikstück durch die Bläser zahlreiche Ehrengäste, das Lehrerkollegium und die Schüler begrüßen. „Braucht unsere Schule einen Namen?" Ein Name kann Zeichen setzten, Identifikation sein, Ausdruck von Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit oder auch Achtung für den Namensgeber und vor seiner Leistung sein. Auch an der Hauptschule wählte man den Schulnamen „ Maximus-von-Imhof-Volksschule " (HS) nicht zufällig. Im Verlauf des Entscheidungsprozesses hat sich herausgestellt, dass wohl kaum eine andere Persönlichkeit besser für den Namen der Schule geeignet ist als dieser.
 


 

 Als gebürtiger Reisbacher verbindet uns zunächst mit ihm die gemeinsame Herkunft und Heimat. Gerade in. der heutigen globalisierten Welt kann es wertvoll sein, an seine Wurzeln erinnert zu werden, wozu der Name eines Reisbacher Bürgers sicherlich hilfreich ist. Natürlich ist auch ein wenig Lokalpatriotismus mit dabei, wenn man sich des Namens eines berühmt gewordenen Reisbacher Sohnes erinnert. Maximus von Imhof hat wichtige Grundlagen geschaffen, die bis heute in den schulischen Unterricht einfließen. Der Rektor freute sich, eine große Anzahl von Gästen begrüßen zu dürfen. Bisher wissen wohl die meisten nur sehr wenig über den Namensgeber. Um diese Lücke zu schließen, reiste Prof. Wolfgang Herrmann an, der in seinem Vortrag das Leben und Wirken von Maximus von Imhof genauer vorstellte.

 

Er begrüßte Staatsminister Erwin Huber, Pfarrer Martin Ramoser, 1. Bürgermeister Sepp Steinberger, 2. Bürgermeister Rudi Kellner, 3. Bürgermeister Anton Obermeier, Schulrätin Ulrike Fuchs, die Ehrenbürger Rektor a. D. Joseph Lettl und Josef Oswald, die frühere Rektorin Thea Schweikl und einige ehemalige Kollegen, den Rektor der Grundschule Hans Sextl, Elternbeiratsvorsitzende Maria Holzleitner mit dem Elternbeirat, Gerhard Kadletz, der die Projektgruppe AG-Praxis über ein halbes Jahr begleitet hat, Bernhard und Beate Beier von der Firma Voggenreiter, Josef und Brigitte Obermeier, Natursteine Reisbach, Thomas Wimmer als Leiter der Volks- und Raiffeisenbank Reisbach, Stefan Denk als stellvertretender Leiter der Sparkasse und Geschäftsinhaber Josef Wenk.

 

Naturwissenschaftler Maximus sei ein würdiger Namensgeber für die Hauptschule, so Bürgermeister Sepp Steinberger. Die Unterstützung der heimischen Wirtschaft sei notwendig, um ein derartiges Vorhaben verwirklichen zu können. Abschließend zollte er den Schülern und Lehrkraft Horst Koitzsch Anerkennung für ihre Einsatzbereitschaft und wünschte weiterhin gutes Gelingen.

 


Dass Maximus von Imhof zu den Mitbegründern des Münchner Oktoberfests gehört, so Wirtschaftsminister Erwin Huber, wissen wohl die Meisten, die Lebensgeschichte und wissenschaftliche Bedeutung des Mannes ist weniger bekannt. Mit dem Angebot des Professor Wolfgang Herrmann, einen Vortrag über diesen großen Wissenschaftler zu halten, entstand die Idee, die Schule nach dem Reisbacher zu benennen. Der Name der Schule ist nicht zufällig nach „irgend jemanden in der Welt" gewählt, sondern es verbindet sich damit ein Teil der Geschichte des Marktes und die Verpflichtung, einen solch großen Mann in Erinnerung zu halten. Huber plädierte dafür, früheren Generationen Respekt zu zollen, die oft trotz widriger Umstände Großes leisteten, zu denen wir heute gar nicht fähig wären. Bürgermeister Sepp Steinberger betonte, dass Niederbayern j viele „große" Persönlichkeiten hervorbrachte. Auch er betonte, dass man sich lange um einen passenden Namen für die Schule bemühte. Das Wirken des Maximus von Imhof soll auch Vorbild und Ansporn sein. Es lohnt sich, in der Schule Leistungen zu erbringen, für sich und für die Gesellschaft. Er dankte allen, die sich im Arbeitskreis einbrachten, die die Skulptur fertigten, dem Lehrerkollegium, das den Vorschlag aufnahm und einer Reihe weiterer Personen, die hinter dieser Namensgebung stehen.

 
Als Pionier der Naturwissenschaften in Bayern bezeichnete der Festredner Maximus von Imhof, der in einem fundierten und umfangreichen Vortrag das Leben und Wirken hervorhob und zugleich auch die geschichtlichen Ereignisse von 1758 bis 1817, also der Lebenszeit des großen Reisbachers durchleuchtete. Nachdem die sechste Klasse die Zuhörerschaft mit dem Instrumentalstück „Lollipop" unter der Leitung von Alfons Grad unterhalten hatte, sorgte die Klasse 5b mit ihrem Theaterstück unter der Leitung von Claudia Gärtner für Erheiterung. Die Schüler verkörperten ihre Lehrer. Auch der Rektor, der Bürgermeister und der Wirtschaftsminister spielten dabei eine tragende Rolle, „So könnte es zur Namensgebung gekommen sein" inszenierten sie spritzig und trefflich.
 
„Unser Ziel soll es sein, den Namen Maximus von Imhof auch langfristig mit unserer Schule zu verknüpfen", so Rektor Hans Graßl. Man habe sich deshalb dazu entschlossen, diese Namensgebung auch in bildhafter Form langfristig festzuhalten. Zum einen wird Maximus von Imhof in das neue Schullogo mit eingebunden und so bei allen offiziellen Schreiben sichtbar sein. Hans Birgmann hatte das Schullogo entworfen, Franz Girnghuber bearbeitet. Auf ein zweites sei man ganz besonders stolz: In Zukunft werden alle Besucher bereits vor dem Eingangsbereich auf den Naturwissenschaftler aufmerksam gemacht.


Die „Arbeitsgemeinschaft Praxis" unter Leitung von Horst Koitzsch mit den Schülern der siebten bis neunten Klassen erarbeitete im Laufe dieses Schuljahres Vorschläge der Gestaltung einer Plastik, die sich mit dem Namensgeber auseinandersetzt. Man konnte Künstler Gerhard Kadletz für das Vorhaben gewinnen, der das gesamte Projekt koordiniert und professionell realisiert hat. In großzügiger Weise wurde man dabei von Natursteine Obermeier sowie Metallbauunternehmen Voggenreiter unterstützt. Für die finanzielle Unterstützung dankte er der VR-Bank. Viele lobende Worte fand der Künstler für die Schüler der Arbeitsgemeinschaft. Tolle Ideen und Gedanken wurden zu Papier gebracht, „Gedankenblitze fuhren durch das Klassenzimmer", Maximus von Imhof hätte seine wahre Freude daran gehabt.
 

Der Künstler stellte die Skulptur genauer vor und bat schließlich alle, die an der Realisierung beteiligt waren, nach vorne. Nach der Bayernhymne fand man sich im Schulhof zusammen, wo Wirtschaftsminister Erwin Huber mit den weiteren Ehrengästen die Enthüllung der Skulptur vornahm. Bei einem kalten Büffet, teils auch vom Elternbeirat zubereitet, klang der Festakt aus.


 

   
 
 

Bericht aus dem DA von Monika Bergbauer