„Sehen dem Schuljahr optimistisch entgegen"

Situation im Bereich der Volksschulen analysiert
 



Landrat Heinrich Trapp, Lehrer Christian Altmann und Schulamtsdirektorin Angelika Haslbeck blicken optimistisch ins kommende Schuljahr
 

Dingolfing. (af) Am Dienstag fand im Staatlichen Schulamt des Landkreises Dingolfing-Landau ein Pressegespräch zur Situation im Bereich der Volksschulen des Landkreises statt. Die Schulamtsdirektorin Angelika Haslbeck gab Informationen zur Zahl der Schulanfänger und zu den Projekten des Schulamtes im kommenden Jahr. Unter anderem wird mit der Frontenhausener Hauptschullehrer Christian Altmann als Schule-Wirtschafts-Experte in diesem Jahr seine Arbeit aufnehmen. Landrat Heinrich Trapp zeigte sich mit der Arbeit und dem Engagement des Schulamtes mehr als zufrieden.


„Der heutige Termin ist mit Sicherheit historisch, weil die Hauptschule mit großer Wahrscheinlichkeit das letzte Jahr im klassischen Sinn haben wird. Im kommenden Jahr nehmen wir eine Bayerische Mittelschule in Angriff", so eröffnete Landrat Heinrich Trapp das Pressegespräch zur Situation im Bereich der Volksschulen im Landkreis Dingolfing-Landau. Er betonte außerdem, dass die, Bildung weiterhin im Fokus des Landkreises stehen werde.

Die Schulamtsdirektorin Angelika Haslbeck stellte anschließend die Zahlen für das kommende Schuljahr vor. So werden in diesem Schuljahr voraussichtlich 5694 Schülerinnen und Schüler die Grund- und Hauptschulen besuchen. Dies sind 208 Schüler weniger als im vergangenen Jahr. Zudem fällt auch die Zahl der Schulanfänger auf nunmehr 843 Mädchen und Buben: „Dies liegt an der demografischen Entwicklung, die auch bei uns im Landkreis nicht vorbei geht",-so Haslbeck. Die Lehrerversorgung sei in diesem Jahr auch wieder gut. Den Schulen stehen ausreichend Lehrerstunden für die Abdeckung des Pflichtunterrichts zur Verfügung: „Wir sehen dem kommenden Schuljahr daher optimistisch entgegen", so Haslbeck weiter. Insgesamt werde es in diesem Jahr 257 Klassen geben. In der Grundschule liegt der Klassenschnitt bei 23,18 und in Hauptschulen bei 20,50. Mit circa 22 Schülerinnen und Schülern pro Klasse sei eine intensive Betreuung der Schüler auf jeden Fall gewährleistet.

Der Unterricht wird von 473 aktiven staatlichen Lehrkräften und 40 Lehrkräften im Kirchendienst in circa 8320 Wochenstunden erteilt. Im Vordergrund wird auch im kommenden Jahr die Förderung der Schüler mit Migrationshintergrund stehen. So wird zum Beispiel für 155 Kinder in 18 Gruppen ein „Vorkurs Deutsch" in Zusammenarbeit mit den Kindergärten angeboten. Außerdem gelten ab 2009/2010 25 Schüler als Klassenhöchststärke bei Klassen mit mehr als 50 Prozent Migrantenanteil: „Somit soll die optimale Betreuung der Schüler gewährleistet werden", so Haslbeck. Die Übertrittsquote von den Grundschulen zeige außerdem, dass der „Standort" Hauptschule im Landkreis durchaus attraktiv sei. In der Hauptschulinitiative, wo der Landkreis Dingolfing-Landau eine Modellregion sei, gäbe es viele verschiedene Projekte.

So zum Beispiel die individuelle Förderung der Kernkompetenzen, eine stärkere Praxis- und Berufsorientierung durch drei Berufsorientierte Zweige oder die Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer sowie den Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft: „Die Schüler lernen hier an den neuesten Geräten die gewünschten Berufe näher kennen", so Haslbeck. Ferner wird eine intensive Kooperation mit der Berufsschule, der regionalen Wirtschaft und der Agentur für Arbeit forciert. Dies soll durch den neuen Schule-Wirtschafts-Experten Christian Altmann geschehen.

Der Frontenhausener Lehrer wurde durch das Kultusministerium ernannt und hat folgende Ziele: „Es sollen neuen Kontakte und Partnerschaften entstehen. Die Förderung und der Aufbau eines regionalen Schule-Wirtschaft-Netzwerkes ist mein Anliegen". In den kommenden Wochen werden Ansprechpartner für alle Schulen benannt und anschließend wird es einen regelmäßigen Gedankenaustausch geben. Ein weiterer Punkt auf der Charta des Schulamtes ist der Ausbau offener und gebundener Ganztagesangebote an Schulen: „Diese werden sehr gut angenommen und die Kinder profitieren eindeutig davon", so Landrat Heinrich Trapp. Das wichtigste Ziel ist aber zweifelsohne die Weiterentwicklung der Hauptschule zu einer „Bayerischen Mittelschule". Landrat Heinrich Trapp blickt schon gespannt auf das kommende Jahr: „Das wird mit Sicherheit sehr spannend für uns werden. Dies bedeutet, dass die Schullandschaft komplett anders aufgestellt werden wird". Die neue Bayerische Mittelschule muss mindestens folgende Bildungsangebote aufweisen: Die drei Berufsorientierten Zweige Technik, Wirtschaft und Soziales und die Kooperation mit einer Berufsschule, der regionalen Wirtschaft und der Arbeitsagentur. Angelika Haslbeck ist zuversichtlich: „Der Schulamtsbezirk Dingolfing-Landau hat gute Voraussetzungen und vielfältige Erfahrungen, um sich erfolgreich um die Anerkennung als „Mittelschule" zu bewerben.

Die Vorbereitungen dafür seien schon längst getroffen. So gibt es bereits im Oktober ein Sondierungsgespräch mit Landrat Heinrich Trapp und sämtlichen Bürgermeistern des Landkreises. Dabei wird es hauptsächlich um eine generelle Information des Dialogforums, seine Arbeitsweise und die Schulstrukturen im Landkreis gehen. Des Weiteren wird es auch in diesem Schuljahr wieder externe Evaluationen in den Schulen geben. Zudem wird die Praxisklasse an der Hauptschule weitergeführt: „Sie dient der Förderung von Schülern mit schulischen Leistungsproblemen. Es ist wirklich ein erfolgreiches Modell geworden". Landrat Heinrich Trapp bedankte sich zum Abschluss für das Engagement des Schulamtes mit dem Wissen, dass die Schulen auch für das kommende Schuljahr bestens gerüstet sein werden.
 

 

Bericht
DA  10.09.2009