Grundschulrektorin mit Herz und Verstand

Marianne Schmitz feierte außergewöhnliches Dienstjubiläum
 




Schulamtsdirektorin Angelika Haslbeck überreichte Marianne Schmitz Blumen
 

Marklkofen. Seit sage und schreibe 40 Jahren tritt Marianne Schmitz tagtäglich (außer in den Ferien natürlich) durch eine Schultür und stellt sich dann viele Stunden mit Hingabe in den Dienst der kleinen Schüler und Schülerinnen, die gerade dabei sind, ihre ersten Schritte in ihrer Schullaufbahn zu beschreiten. Durch ein gefühlvolles Fordern und Fördern achtet die Jubilarin darauf, dass sie auch in die richtige Richtung laufen. In einer kleinen Feierstunde wurde sie am Montag dafür geehrt.


Unter den Gratulanten: Angelika Haslbeck, Schulamtsdirektorin des Staatlichen Schulamts im Landkreis Dingolfing-Landau, Erster Bürgermeister Martin Geltinger, Konrektor Simon Brunner, Seminarrektor an der hiesigen Schule, Wolfgang Trende (Seminar-Fachgruppenleiter des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands) sowie viele Lehrerkolleginnen und -kollegen, die Marianne Schmitz in den letzten vier Jahrzehnten ein Stück begleitet haben oder gerade begleiten.

Zu Beginn der Jubiläumsfeier ließ die Gefeierte noch einmal die wichtigsten Stationen ihres Lebens Revue passieren: Mit fünf Jahren eingeschult, mit 17 Jahren Abitur in Passau, Freudenhain. Und bereits mit 21 Jahren hatte sie ihr Studium beendet. Im August 1969 stand sie dann das erste Mal vor einer Klasse im Bayerischen Wald und unterrichtete. Sie hatte gerade mal drei Tage zuvor erfahren, dass sie in Aigenstadl und in Kumreuth im Kreis Wolfstein/Freyung zum Einsatz kommt. Die Kollegen vor Ort versuchten, sie in dieser Situation so gut wie möglich zu unterstützen. Nicht nur im Berufsleben hat Marianne Schmitz heuer einen Grund zum Feiern. Denn im März 1969 heiratete sie ihren damals bei der Bundeswehr in Kaufbeuren stationierten Freund und wurde daraufhin zu ihrer großen Freude zu ihm ins Allgäu versetzt. In der Zeit dort ließ sie sich dann unter anderem dazu überreden, für zwei Jahre an die Sonderschule in Kaufbeuren zu gehen und „mit 25 Kindern und deren Problemen zu kämpfen". Ihr Mann hatte sich zwischenzeitlich zum Berufsschullehrer ausbilden lassen und im August 1975 verschlug es die leidenschaftliche Lehrerin schließlich wieder nach Niederbayern und zwar zunächst an die Gesamtschule in Eichendorf. Doch irgendwie zog der schöne Vilstalstausee sie magisch an und folglich ging es zuerst an die Grundschule in Reisbach und letztlich nach Marklkofen.

Ein Amt, das Marianne Schmitz bis zum heutigen Tag sehr gerne ausübt, „denn ich habe das Glück, immer wieder mit Kollegen und Kolleginnen zu tun zu haben, die einem die Arbeit leicht machen, sich wunderbar ins Team einfügen und mich rundum unterstützen. Wäre dies anders, wäre alles ungleich schwerer. So aber hat sich der eingeschlagene Weg als der richtige erwiesen und wird entsprechend fortgesetzt. Hätte ich noch einmal die Wahl, würde ich diesen wunderbaren Beruf, der für mich längst auch Berufung ist, jederzeit wieder ergreifen."
Nach diesen teils persönlichen Betrachtungen hielt Angelika Haslbeck, Schulamtsdirektorin aus Dingolfing, eine Laudatio auf die Jubilarin. Sie habe mal ausgerechnet, wie viele Stunden Marianne Schmitz mit dem wissbegierigen Nachwuchs bisher unterrichtender Weise verbracht hat und ist auf 38.880 Stunden gekommen. Auch die Schulamtsdirektorin fasste den beruflichen Werdegang von Marianne Schmitz noch einmal kurz zusammen. Den Schlusspunkt setzte die Ernennung zur Rektorin in Marklkofen im März 1992.

Voll des Lobes und der Anerkennung wandte sich Angelika Haslbeck in ihrer Ansprache an Marianne Schmitz: „Zielstrebigkeit, Gestaltungsfreude und Organisationstalent zeichnen Sie aus. An ihrer Schule initiierten Sie viele Projekte und entwarfen den Schulentwicklungsprozess gemeinsam mit Ihren Lehrkräften."

Angelika Haslbeck bekräftigte außerdem, dass es sich an den von Marianne Schmitz betreuten Grundschulen um eine „Schulfamilie" im besten Sinne des Wortes handelt: Die Kinder erführen eine optimale Anleitung zum Lernen nach modernsten Standards. Hervorzuheben seien an dieser Stelle auch „Ihre Einsatzbereitschaft, Ihre berufliche Begeisterungsfähigkeit, Ihre klaren Wertvorstellungen, Ihre konsequenten erzieherischen Leitlinien und Ihre gewinnende Flexibilität im Umgang mit unterschiedlichen Gesprächspartnern." Marianne Schmitz gilt als organisationsstark und durchsetzungsfähig und verbreite grundsätzlich positive Stimmung, loyal und zuverlässig, so Angelika Haslbeck abschließend. Begleitet von viel Applaus überreichte sie der langjährigen Kollegin dann die obligatorische Diensturkunde und ein Blumenarrangement.

Bürgermeister Geltinger erinnerte sich daran, dass sich alle hier riesig gefreut hatten, als Marianne Schmitz an der Marklkofener Schule anfing, denn ihr war ihr guter Ruf schon lange vorausgeeilt: „Man versteht sich bestens, die Zusammenarbeit klappt hervorragend und eigentlich wünsche ich mir keine neue Rektorin mehr in meiner Zeit als Gemeindeoberhaupt." Er ergänzte, dass Marianne Schmitz auch kommunalpolitisch engagiert sei und ihn diesbezüglich in den vergangenen 13 Jahren sehr unterstützt habe. Hatte sie die eine oder andere Bitte beziehungsweise Forderung an die Gemeinde heranzutragen, ließ sie stets ihren Charme spielen und achtete darauf, dass die Gemeindekasse nicht überbelastet werde.
 

 

Bericht Angelika Smolik
DA  17.09.2009