München, (dpa) Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) will die
Hauptschulen ausbauen. Demnach würden Hauptschulen ab 300 Schülern in
Zukunft zu Mittelschulen ausgebaut, sagte ein Sprecher des Ministeriums am
Freitag. Ab der fünften Klasse könnten Kinder dadurch differenziert
gefördert werden, beispielsweise durch vermehrte Gruppenarbeit. Sie blieben
aber im Klassenverband, so der Sprecher. Ab der siebten Klasse könnten die
Schüler in den sogenannten M-Zug wechseln, der einen Abschluss auf
Realschul-Niveau ermögliche.
Das neue Konzept sei mit den Regierungsfraktionen abgestimmt und werde am
Dienstag im Kabinett beschlossen, hieß es. Für die zusätzlich anfallenden
Stunden müssten 200 neue Lehrer eingestellt werden. Da jedoch laut
Ministerium die Schülerzahlen sinken, könnten in Zukunft die vorhandenen
Lehrkräfte den höheren Aufwand bewältigen. Mehrkosten fielen nicht an.
„Das neue an den Plänen ist die Förderung ab Klasse fünf im gesamten
Klassenverband", sagte der Sprecher. Laut Ministerium gibt es schon heute an
Hauptschulen einen M-Zug, der die besseren Schüler außerhalb des
Klassenverbandes fördere. Ihn könnten die Schüler auch in Zukunft erst ab
Klasse sieben besuchen.
SPD und Grüne äußerten Kritik an den Plänen Spaenles. SPD-Bildungssprecher
Hans-Ulrich Pfaffmann kritisierte, dass nur große Hauptschulen besser
ausgestattet würden, die kleinen lasse man „langsam ausbluten".
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