Dingolfing. Der Landkreis möchte
an mehr Schulen Jugendsozialarbeit ermöglichen. Der Kreisausschuss stimmte
gestern der Teilnahme an einem Förderprogramm zu, das fünf Gemeinden die
Schaffung von jeweils halben Sozialarbeiterstellen erleichtert.
Der Beschluss war im Sinne der Bürgermeister des Landkreises, wie
Bürgermeistersprecher Sepp Steinberger gestern betonte. Auf ihrer jüngsten
Dienstversammlung hätten die Gemeindeoberhäupter das Thema ausgiebig
besprochen und seien zu dem Schluss gekommen, dass das Förderprogramm des
Freistaats in Anspruch genommen werden sollte.
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Dazu drängt die Zeit. Denn zum
30. September läuft die Förderrichtlinie aus, sie wird vermutlich auch nicht
verlängert. Der Kreisausschuss sprach sich daher für eine Antragstellung
aus.
Zuvor hatte Jugendamtsleiterin Christine Kronbeck erläutert, dass es derzeit
drei Schulen mit Sozialarbeit gebe. Eine Förderrichtlinie unterstütze die
Gemeinden bei der Schaffung von Sozialpädagogenstellen insofern, als der
Freistaat die Personalkosten für eine Vollzeitstelle in Höhe von etwa 40 000
mit einem Betrag von 16 000 Euro unterstützt. Den verbleibenden Rest teilen
sich Landkreis und jeweilige Gemeinde mit einem Betrag von je 12 000 Euro.
Bei einer halben Stelle von je 6 000 Euro. Die Sachkosten trage der
Sachaufwandsträger der jeweiligen Schule. Nach Angaben von Frau Kronbeck
sind auf diese Weise in Bayern 158 Stellen an 227 Hauptschulen geschaffen
worden. Zum kommenden Schuljahr kämen nochmals 32 Stellen hinzu, zwölf davon
in Niederbayern.
Schulamtsdirektorin Angelika Haslbeck berichtete von einer Besprechung mit
den Rektoren im Landkreis zu diesem Thema. Von zwölf Haupt- und Volksschulen
hätten fünf in Absprache mit der Gemeinde Bedarf für Jugendsozialarbeit
gesehen. Es seien dies die Schulen Landau, Eichendorf, Wallersdorf,
Aitrachtal, Reisbach.
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MdL Udo Egleder bezeichnete es
als begrüßenswert, wenn nachgelegt wird. Aber die zwölf Stellen für
Niederbayern seien ein Tropfen auf den heißen Stein. Er, Egleder, wüsste
gern, wie hoch der Bedarf tatsächlich ist. Auch an anderen Schulen sei
Bedarf.
Werner Bumeder sagte, man solle so ehrlich sein zuzugeben, dass dies der
Beginn eines Weges sei, an jeder Schule einen Sozialpädagogen zu haben. Die
Kosten für den Landkreis würden daher mittelfristig erheblich steigen. Dr.
Helmut Steininger sprach von einem sehr effektiven Ansatz an den Schulen.
Landrat Heinrich Trapp spann den von Werner Bumeder angefangenen Faden
weiter. Wenn an jede Schule ein Sozialarbeiter komme, nicht im Rahmen eines
eigenen Programms, so müsse man überlegen, ob dies eine staatliche Aufgabe
ist.
Schulamtsdirektorin Haslbeck bezeichnete die Bandbreite der Probleme an den
Schulen als riesengroß. Mit 15 Stunden in der Woche sei ein Sozialarbeiter
sicher ausgelastet.
Der Sozialarbeiter müsse an der Schule ein Vertrauensverhältnis zu den
Beteiligten aufbauen. Wenn unser Landkreis schon Modellregion für die
Hauptschulen sei, so sollte er sich auch an diesem Förderprogramm
beteiligen.
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