Mehr Sozialarbeiter an die Schulen


Der Landkreis beteiligt sich an einem entsprechenden Förderprogramm

 

Schulamtsdirektorin Angelika Haslbeck (l.) und Jugendamtsleiterin Christine Kroffibeck empfahlen gestern die Teilnahme an einer Förderrichtlinie

 

Dingolfing. Der Landkreis möchte an mehr Schulen Jugendsozialarbeit ermöglichen. Der Kreisausschuss stimmte gestern der Teilnahme an einem Förderprogramm zu, das fünf Gemeinden die Schaffung von jeweils halben Sozialarbeiterstellen erleichtert.
Der Beschluss war im Sinne der Bürgermeister des Landkreises, wie Bürgermeistersprecher Sepp Steinberger gestern betonte. Auf ihrer jüngsten Dienstversammlung hätten die Gemeindeoberhäupter das Thema ausgiebig besprochen und seien zu dem Schluss gekommen, dass das Förderprogramm des Freistaats in Anspruch genommen werden sollte.
 

Dazu drängt die Zeit. Denn zum 30. September läuft die Förderrichtlinie aus, sie wird vermutlich auch nicht verlängert. Der Kreisausschuss sprach sich daher für eine Antragstellung aus.
Zuvor hatte Jugendamtsleiterin Christine Kronbeck erläutert, dass es derzeit drei Schulen mit Sozialarbeit gebe. Eine Förderrichtlinie unterstütze die Gemeinden bei der Schaffung von Sozialpädagogenstellen insofern, als der Freistaat die Personalkosten für eine Vollzeitstelle in Höhe von etwa 40 000 mit einem Betrag von 16 000 Euro unterstützt. Den verbleibenden Rest teilen sich Landkreis und jeweilige Gemeinde mit einem Betrag von je 12 000 Euro. Bei einer halben Stelle von je 6 000 Euro. Die Sachkosten trage der Sachaufwandsträger der jeweiligen Schule. Nach Angaben von Frau Kronbeck sind auf diese Weise in Bayern 158 Stellen an 227 Hauptschulen geschaffen worden. Zum kommenden Schuljahr kämen nochmals 32 Stellen hinzu, zwölf davon in Niederbayern.
Schulamtsdirektorin Angelika Haslbeck berichtete von einer Besprechung mit den Rektoren im Landkreis zu diesem Thema. Von zwölf Haupt- und Volksschulen hätten fünf in Absprache mit der Gemeinde Bedarf für Jugendsozialarbeit gesehen. Es seien dies die Schulen Landau, Eichendorf, Wallersdorf, Aitrachtal, Reisbach.
 

MdL Udo Egleder bezeichnete es als begrüßenswert, wenn nachgelegt wird. Aber die zwölf Stellen für Niederbayern seien ein Tropfen auf den heißen Stein. Er, Egleder, wüsste gern, wie hoch der Bedarf tatsächlich ist. Auch an anderen Schulen sei Bedarf.
Werner Bumeder sagte, man solle so ehrlich sein zuzugeben, dass dies der Beginn eines Weges sei, an jeder Schule einen Sozialpädagogen zu haben. Die Kosten für den Landkreis würden daher mittelfristig erheblich steigen. Dr. Helmut Steininger sprach von einem sehr effektiven Ansatz an den Schulen.
Landrat Heinrich Trapp spann den von Werner Bumeder angefangenen Faden weiter. Wenn an jede Schule ein Sozialarbeiter komme, nicht im Rahmen eines eigenen Programms, so müsse man überlegen, ob dies eine staatliche Aufgabe ist.
Schulamtsdirektorin Haslbeck bezeichnete die Bandbreite der Probleme an den Schulen als riesengroß. Mit 15 Stunden in der Woche sei ein Sozialarbeiter sicher ausgelastet.

Der Sozialarbeiter müsse an der Schule ein Vertrauensverhältnis zu den Beteiligten aufbauen. Wenn unser Landkreis schon Modellregion für die Hauptschulen sei, so sollte er sich auch an diesem Förderprogramm beteiligen.
 

 

Bericht und Foto: Winfried Walter:
DA  15.07.2008