Zusammenarbeit ist der Erfolg

Hauptschultag in der Stadthalle -
Landkreis Dingolfing-Landau nun offiziell Modellregion

 

 

Landau, (ma) Mit zahlreichen Vertretern aus Schule, Wirtschaft und Politik fand gestern der Hauptschultag in der Stadthalle statt -veranstaltet von der Landauer Hauptschule. Unter den zahlreichen Rednern befanden sich auch Kultusminister Siegfried Schneider und Ministerialrat Helmut Krück vom Kultusministerium.
 

Auf der Ideenbörse präsentierten die verschiedenen Hauptschulen die Schwerpunkte der jeweiligen Schulen. Im Landkreis Dingolfing-Landau gibt es insgesamt zwölf Haupt- beziehungsweise Volksschulen mit Hauptschulklassen - Landau, Dingolfing, Eichendorf, Frontenhausen, Mamming, Moosthenning, Niederviehbach, Pilsting, Reisbach, Simbach und Wallersdorf. Dabei ergibt sich eine Schülerzahl von 2142 Hauptschülern. Die mehr als 200 Anwesenden konnten sich auf der Ideenbörse von den Schülern erklären lassen, wie die Schwerpunkte an ihrer jeweiligen Hauptschule umgesetzt sind.
 


 

 

Nach einem kurzen musikalischen Einschub der Hauptschule Landau, bei dem Ines Glanz, der Schulchor und die „Boomwhackers" unter der Leitung von Helmar Ostermeier für eine kurzweilige Ablenkung sorgten, begann Schulrätin Angelika Haslbeck mit der offiziellen Begrüßung. „Die Hauptschul-Initiative wurde ins Leben gerufen, um alle Schüler zu fördern," erklärte sie. Auch Landrat Heinrich Trapp und Bürgermeister Josef Brunner beschrieben mit eigenen Worten, wie nötig die Hauptschul-Initiative sei.
 


Schulrätin Angelika Haslbeck
 


Landrat Heinrich Trapp
 


Bürgermeister Josef Brunner
 

Den aktuellen Stand der Hauptschul-Initiative erklärte Ministerialrat Helmut Krück vom Kultusministerium. „Wir dürfen die Schüler nicht alleine lassen," erklärte er. Dabei sei es vor allem wichtig, bei der Stundenzahl flexibel zu sein. „Warum können wir uns nicht vorstellen, das in einem Fach mehr Förderbedarf benötigt wird?" Zudem stellte er fest, das die Hauptschule keine Aufgaben der Berufsschule übernimmt.

Ein wichtiger Punkt in der Hauptschul-Initiative - und bereits auch schon zuvor - sei der enge Kontakt mit der Wirtschaft. Die Arbeitsagentur stellt Mittel zur Berufsorientierung bereit - „Die Hauptschulen haben Projekte in einer Gesamtsumme von 10 Millionen Euro geplant und auch durchgeführt," so Krück. „2008 stehen noch 1,3 Millionen bereit. Auch 2009/ 2010 sind Mittel der Arbeitsagentur und die Co-Finanzierung bereitgestellt."

Ebenfalls sprach er die Zeugnisse an - diese sollen die Leistungen der Schüler deutlicher machen. Die Konzepte für die Hauptschul-Initiative werden weiter entwickelt - „und gegebenenfalls auch wieder geändert."
 


Ministerialrat Helmut Krück

Anschließend moderierte die Landesschülersprecherin Anna Hahn eine kleine Gesprächsrunde, bei der Schulleiter Rudolf Kratschmer, Bürgermeister Josef Brunner, Walter Strohmaier, Elternbeirats-vorsitzender Dietrich Tijssen und Schulrätin Elisabeth Kapfhammer ihre Statements zu der Hauptschulinitiative abgaben.
 


 Gesprächsrunde mit Schülersprecherin A. Hahn, Sparkassendirektor W. Strohmaier, Schulrätin E. Kapfhammer,
Rektor R. Kratschmer, Bürgermeister J. Brunner und Elternbeiratsvorsizender D. Tijssen

 

Anna Hahn fing gleich mit einem Parade-Beispiel für den zu Unrecht schlechten Ruf der Hauptschule an: „Die Hauptschule ist ein Abstellplatz für Schüler ohne Chancen". Zur momentanen Hauptschulen-Schließung in Deutschland erklärte Tijssen: „In Mecklenburg-Vorpommern müssen die Hauptschüler teilweise 120 Kilometer bis zu ihrer Schule fahren - das kann es nicht sein."

Auch Bürgermeister Josef Brunner erhielt für seine Rede viel Applaus, als er forderte: „Die Bereitstellung von Sozialpädagogen und Fachkräften muss Aufgabe des Staates sein, nicht die der Kommune." Nach dieser kleinen Gesprächsrunde trat Kultusminister Siegfried Schneider an das Rednerpult und informierte über die Hauptschul-Initiative sowie deren Umsetzung in der nun „offiziellen Modellregion Dingolfing-Landau".
 

Während der kompletten Veranstaltung war auf der Leinwand hinter den Rednern ein Zitat von Henry Ford zu lesen: „Zusammenkunft ist ein Anfang. Zusammenhalt ist ein Fortschritt. Zusammenarbeit ist der Erfolg." Mit diesem Resümee beendete Schulrätin Elisabeth Kapfhammer ihr Statement - dem stimmten auch die Anwesenden zu.

Zur Stärkung konnten in der Hauptschule einen kurzen Imbiss eingenommen werden, der von den Fachlehrerinnen zusammen mit Schülern zubereitet wurde. Danach starten die Workshops zu den Schwerpunkten der Hauptschul-Initiative. Die Schulleiter und Lehrer, aber auch interessierte Politiker und Wirtschaftsvertreter konnten sich die Modularisierung im Fach Deutsch und Mathematik, die Berufsorientierung durch Kooperation Schule-Wirtschaft, die verschiedenen Profilbereiche Technik, Wirtschaft und Soziales, sowie das Soziale Lernen und der Arbeitskreis der Schulleiter an Hauptschulen genauer erklären lassen und so die Eindrücke auf sich wirken lassen.

 


Kultusminister Siegfried Schneider

Denn das Ziel der Initiative ist:
„Die Hauptschule in das rechte» Licht rücken - und die Schüler ebenso."
 

Bericht: DA vom 09.05.2008