Lehrer zu sein ist eher Berufung als Beruf

Feierliche Vereidigung von elf Lehramtsanwärterinnen
 und zwei Lehramtsanwärtern
 

Dingolfing. Die gemischten Gefühle mit welchen die 13 Lehramtsanwärter ihrer Zukunft entgegensahen, waren deutlich zu spüren. Am gestrigen Montag, noch vor den Lehrerkonferenzen, wurden die Lehramtsanwärter im kleinen Sitzungssaal im Landratsamt von Schulamtsdirektorin Ulrike Fuchs vereidigt. Im Anschluss durften die 13 Lehramtsanwärter für Grund- und Hauptschulen Landkreises des Landkreises zum ersten Mal ihre neuen Schulen und Kollegen bei der Konferenz kennenlernen.




Die 13 Lehramtsanwärter freuen sich schon auf ihre neuen Aufgaben

(Foto: Lehmann)

13 Lehramtsanwärter, zwei Fachlehrerinnen, acht Grundschullehrerinnen, und drei Hauptschullehrerinnen und Lehrer versammelten sich am gestrigen Montagvormittag im kleinen Sitzungssaal, um den Eid abzuleisten, der sie zu Beamten auf Widerruf ernennt. Neben den Lehramtsanwärtern waren die beiden Schulrätinnen Ulrike Fuchs und Elisabeth Kapfhammer, der Personalratsvorsitzende Helmut Schauer sowie die Seminarleiter Wolfgang Trende für Grundschulen und Reinhold Dürrschmid für Hauptschulen anwesend.

Schulrätin Elisabeth Kapfhammer sprach den Lehramtsanwärtern ihren Glückwunsch zu der bestandenen ersten Prüfung aus. „Sie werden hier gebraucht", rief sie ihnen zu. Auch zur Berufswahl beglückwünscht die Schulrätin die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter. „Sie haben sich einen sehr schönen Beruf ausgesucht und werden viel Freude an Ihrem Beruf haben. Denn Lehrer sein ist mehr eine Berufung als ein Beruf und ist schon gar nicht ein Halbtagesjob, wie viele denken, sondern ein Hochleistungsberuf", so Elisabeth Kapfhammer.

Sie appellierte an die Referendare, sich den Kindern mit Aufmerksamkeit zuzuwenden und zu versuchen, die Kinder kennenzulernen. „Nehmen Sie die Kinder an, wie sie sind und versuchen Sie spannenden und packenden Unterricht zu halten. Fordern Sie die Kinder heraus", so die Schulrätin. Ihr Wunsch an die Referendare war es, dass sie den Schülern nicht zu viel abnehmen, sondern die Kinder auch selbst etwas entdecken lassen. „Beachten Sie, dass ein Erfolgserlebnis den Kindern Zufriedenheit bringt." Dann wären, ihrer Meinung nach, die Kinder für neue Herausforderungen bereit.

Zudem sollten die jungen Lehramtsanwärter auch mit der nötigen Konsequenz an den Schulalltag herangehen. „Konsequenz ist ein Teil des Erfolges. Denn Kinder testen gerne ihre Grenzen aus", so Kapfhammer. Ihr Anliegen an die Lehramtsanwärter sei auch, dass sie den Schülern Richtlinien mit auf den Weg geben. „Erziehen Sie die Kinder zu Werten, wie Achtung voreinander und vor dem Leben. Leben Sie ihnen Werte wie Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit vor. Aber achten Sie auch darauf, manche Sachen nicht zuzulassen. Fordern Sie selbstbewusst Disziplin ein", forderte die Schulrätin die Lehramtsanwärter auf. Dabei sollten sie sich auf keinen Fall als Einzelkämpfer verstehen, sondern als Teamkämpfer. Denn die Kollegen oder die Seminarleiter würden sie gerne unterstützen und Fragen beantworten. So wünschte sie den Lehramtsanwärtern viel Freude mit dem Beruf, Mut und Zuversicht, Geduld mit den Kindern und sich selbst sowie viel Geduld, „wenn es einmal wieder ganz dick kommt".
 
 Personalratsvorsitzender Helmut Schauer, betonte ebenfalls, dass der Beruf des Lehrers der schönste Beruf auf der Welt sei. Er habe in einer Zeitung mal gelesen, dass der Beruf Lehrer ungefähr so anstrengend sei, wie der Beruf des Fluglotsen. Der eine müsse 25 Schüler und der andere 25 Flugbewegungen im Auge behalten. Als Personalrat kümmere er sich um die Angelegenheiten, die das Personal betreffen. Wer Probleme habe, könne sich an ihn wenden und gemeinsam mit dem Schulamt werde nach einher Lösung des Problems gesucht.
 


Gemeinsam leisten die Lehramtsanwärter den Eid

Wolfgang Trende, Seminarleiter für Grundschulen, gratulierte seinerseits ebenfalls zur bestandenen Prüfung. „Sie haben einen hochinteressanten und erfüllenden Beruf ergriffen. Denn Lehrer haben einen ganz wesentlichen, fundamentalen öffentlichen Auftrag zu erfüllen", so Trende.

Für Reinhold Dürrschmid, Seminarleiter für die Hauptschulen war dies ebenfalls ein aufregender Tag, da er in diesem Schuljahr zum ersten Mal das Seminar übernimmt. „Der Beruf Lehrer endet nicht um 13 Uhr. Denn oft schließen sich noch Gespräche mit Eltern oder Firmen für Lehrstellen an. Sie sind hierbei als ganze Person gefragt", so Dürrschmid.
 

Schulamtsleiterin Ulrike Fuchs erklärte den Lehramtsanwärtern, was das Beamtenverhältnis auf Widerruf bedeutet, für das sie am gestrigen Montagvormittag vereidigt wurden. Die Rechte und Pflichten die auf die Lehramtsanwärter zukommen, würden sie im Seminar erfahren. Eines jedoch sollten sie bedenken, wenn sie ihr neues Amt antreten: „ein Lehrer nimmt eine herausgehobene Stelle ein. Sie sind nun ein Teil des öffentlichen Lebens". Zudem würden die ehemaligen Lehramtsstudenten ihre Rollen nun tauschen. „Dass muss Ihnen bewusst werden, dass Sie nun nicht mehr in der Rolle des Schülers sind, sondern nun selbst vor den Schülern stehen", betonte Fuchs.

Im Anschluss an die gut gemeinten Worte und Tipps erhoben sich alle Lehramtsanwärter, um ihren Eid auf die gewissenhafte Erfüllung aller Dienstpflichten abzuleisten.
 

Bericht: DA vom 09.2007
von Eike Lehmann